Uhu Porta Alegrensis Colores
















LULU



Uhu mit den Farben der Schlaraffia Porta Alegrensis gezeichnet.
Er klimpert noch nicht mit den Augen...




Murucututu, versteckt im Murundu,
Murucututu, versteckt im Murundu,
Lieber Uhu komme
Hör mir fröhlich zu...

Murucututu, dort oben auf dem Dache,
Murucututu, dort oben auf dem Dache,
Lass doch den Schlaraffe

Sein Lustig wie ein Affe...

Jacaré-tutu, jacaré-mandu,
Alle Sassen lachen
Alles ruft Lulu,
Mach keine dumme Faxen...


Eine Parodie vom brasilianischem Original

Murucututu, de trás do Murundu,

Murucututu, de trás do Murundu,
Já vem Sinhá Velha
Lá da Banda do Angu...

Murucututu, de cima do telhado,
Murucututu, de cima do telhado
Deixa este menino
Dormir sono sossegado...

Jacaré-tutu, jacaré-mandu,
Tudo vai s'embora
Não pega o meu filhinho,
Murucututu...


Schlaraffia® und Allschlaraffia® sind eingetragene Wortmarken
Schlaraffia® e Allschlaraffia® são marcas registradas
Schlaraffia® and Allschlaraffia® are registered trademark

Uhu



















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Schlaraffia®

Der Weltbund Schlaraffia® wurde im Jahre 1859 von Künstlern des Deutschen Theaters in Prag gegründet und ist mit der Prager Geschichte eng verknüpft. So entstand vor 150 Jahren (Anmerkung: heute, 2009) in Prag ein Künstlerklub, der sich aus Opposition gegen die dort tonangebende Gesellschaft Arkadia den herausfordernden Namen Proletarierklub zugelegt hatte. Dies war die Geburtsstunde der Allschlaraffia®. Heute verehren wir dieses erste Reych als unsere Allmutter Praga.

Daß dieses kleine Feuer, das damals durch gleichgesinnte Freunde entfacht wurde, in humorvollem Trotz zunächst vielleicht einer noch unbestimmten Idee und Vorstellung folgend, ehe sie festumrissenen Formen annahm, aber in einem glücklichen Augenblick geboren, nicht wieder verloschen ist, sondern immer weiter um sich griff, so daß zu Beginn der Uhufinsteren Zeit (Verbot 1933) schon 270 deutschsprechende Reyche entstanden waren - heute sind es bereits 410-, das ist fast nicht erklärlich. Zur Zeit vereinigen 251 Vereine 11.000 Mitglieder [atualizar].

Die erstaunliche Entwicklung, die diese Idee genomen hat, muß zusätzlich so verstanden werden, daß die Schlaraffia® nur und ganz allein durch sich selbst gewachsen ist, weil sie keine Verbindung mit der Umwelt und Öffentlichkeit anstrebt und ihre Mitglieder nach strengen Maßstäben selbst auswählt. Deshalb lassen gelegentliche mißgünstige Äußerungen von Außenstehenden die Schlaraffen unbeeindruckt, weil sie nur auf das Urteil der profanen Welt nicht angewiesen sind. Diese darf wohl zusehen - die Schlaraffia® ist ja kein Geheimbund -, aber ihre Kreise stören darf sie nicht. Jeder Schlaraffe läßt die profane Welt ausdrücklich hinter sich, wenn er über die Schwelle der Burg tritt und sich vor dem allweisen Uhu verneigt! Vor der Tür bleiben dann auch alle Geschäftsgespräche - die unbeliebten sogennanten Geschäftsschlaraffen stellen sich meist selbst sehr schnell außerhalb der festen Gemeinschaft-, und draußen bleiben auch Politik und Religion.

Wenn aber die Frage beantwortet werden soll, was denn nun eigentlich Schlaraffia® ist, die sich aus der eingangs erwähnten Idee zu einer Allschlaraffia® verdichten konnte, so mag grunsäztlich gesagt werden, daß sie natürlich keine Weltanschauung ist, sondern eine besondere Art von Lebensform. Schlaraffia® ist ein geistiges Spiel, und dieses Spiel kann nur echt sein, wenn es ernsthaft gespielt wird. Dieses humorvolle und geistvolle Spiel, diese fröhliche, diesseits bezogene ritterliche Spiel mit Worten, Reden und Gegenreden vollzieht sich in einem streng vorgeschriebenen äußeren Rahmen, festgelegt in dem schlaraffischen Gesetzbuch, dem Spiegel und Ceremoniale. Dieses Denkspiel oder auch Mitdenkspiel bleibt weitgehend der metaphysischen Denkmöglichkeit des Einzelnen überlassen. Das heißt: Das Gehaltvolle innerhalb einer Sippung bestimmen die Schlaraffen selbst. Gleich anfangs im 1. Paragraphen des Spiegels steht vermerkt, daß die Schlaraffen in gleichgesinntem Streben die Pflege von Humor und Kunst unter gewissenhafter Beobachtung eines festgelegten äußeren Rahmens (Ceremoniale) bezwecken und daß ihr Hauptgrundsatz die Hochhaltung der Freundschaft ist. Diese schlaraffische Freundschaft erstreckt sich vorbehaltlos auf alle, die das Abzeichen der Schlaraffia®, die weiße Rolandnadel tragen, nicht in dem Sinne, daß man diesem villeicht völlig unbekannten Freund sofort Herz und Seele öffnet, sondern daß man ihm mit gutem Willen entgegentritt, weil man mit völliger Sicherheit weiß, auch dieser Schlaraffe ist ebenso vorsichtig und behutsam ausgewählt und hat die gleiche lange Prüfungszeit bestanden wie man selbst.

Warum die Schlaraffen ihre wöchentlichen Zusammenkünfte, die nur im Winterhalbjahr stattfinden, Sippungen nennen, liegt ebenso im Dunkelen wie der Name Schlaraffia® selbst! Selbst Angehörige der gebildeten Stände bringen den Begriff Schlaraffia® in verständlichem Denkprozeß mit dem bekannten gleich hinter den drei Weinachtstagen beginnenden Schlaraffenland in Verbindung - nicht ahnend, wie nahe sie damit in übertagenem Sinne der Wahrheit kommen, wie weit sie aber gleichzeitig mit dieser Vorstellung von ihr entfernt sind.

Bei den abendlichen Sippungen werden Fechsungen zu Gehör gebracht, Beiträge, die der eigenen Feder entstammen, oder natürlich auch musikalische und gesangliche. Niemand braucht, besonders aus den Reihen der jungen Schlaraffen, Bedenken zu haben, er könnte nicht ankommen. Es ist gar kein Einzelfall, daß ein Vortragender, der den Sassen eine Fechsung auf hoher Ebene anbietet, sich damit nicht durchsetzen kann, während ein anderer, der aus seinem fröhlichen Schlaraffenherzen heraus sich ein Kunstwerk zurechtgerückt hat, einen derartigen Beifall erhält, an den er auch im Traum nicht gedacht hat. Alle diese Fechsungen und Darbietungen werden von dem auf die Dauer eines Jahres gewählten Thron, der aus drei Rittern besteht, gewertet, gewürdigt und natürlich belohnt. Einer von diesen drei Rittern führt jeweils den Vorsitz als der Fungierende, und er ist für die Dauer dieser Funktion von Uhu, dem Symbol der Schlaraffen, erleuchtet und somit unfehlbar. Er wird auch nicht bei seinem ritternamen, sondern mit Eure Herrlichkeit andgeredet. Aber diese Herrlichkeiten müssen schon sehr aufpassen, um sich nicht plötzlich in die eigenen Nesseln gesetzt zu sehen, wenn in ihren wohlgemeinten Reden und Ansprachen doch ein Haken gefunden wurde, an den man sich anhängen kann. So lebt innerhalb einer Sippung einer vom anderen. Und je wechselvoller und wechselseitiger dieses Spiel mit Rede und Gegenrede ist, desto gehaltvoller und niveaureicher verläuft naturgemäß eine solche Sippung, in deren Verlauf es auch nicht selten vorkommt, daß ein Ritter von einem anderen beleidigt fühlt und ihn mit einer -schlaraffisch konstruirten - Klage zum Duell fordert, das mit den geistigen Waffen des Humors auszutragen ist. Geistig geschärft nennt man ein Duell, wenn der Fungierende dazu ein Thema verordnet, das auf den Anlaß des Duells Bezug nimmt.

Immer aber muß ein Schlaraffe die Gabe bewahren, über sich selbst lachen zu können. Sollte es vorkommen, daß sich jemand wirklich gekränkt oder beleidigt fühlt, dann hat er das Spiel nicht verstanden.

Da unser Allmutterreych Praga in der Allschlaraffischen Stammrolle noch immer, wie viele andere Reyche auch, als Derzeit nicht bestehend aufgeführt werden muß, ist der Allschlaraffenrat an ihre Stelle getreten, welcher die Schlaraffischen Landesverbände zusammenfaßt. Sonst aber hat er sich - und das ist wiederum eine Besonderheit gegenüber sonstigen gesellschaftlichen Vereinigungen, die um ihren Weiterbestand gelegentlich bangen müssen - im Verlaufe von mehr als einem Jahrhundert innerhalb der Schlaraffia® so gut wie nichts geändert.

Das mag für die profane Welt erstaunlich sein, wer aber selbst Schlaraffe ist, weiß um die Quelle dieser Beständigkeit, und er kennt auch auf die eingangs andeutete Frage, warum dieser schlaraffische Gedanke einen so wundersamen und fast nicht erklärlichen Verlauf genommen hat, die Antwort!

Dieser Artikel wurde von der Redaktion der Prager Volkszeitung aufgrund von Recherchen in Prager Archiven sowie diversen Unterlagen verfaßt.Veröffentlicht am 23.9.1994 in der "Prager Volkszeitung"
© 1994 Prager Volkszeitung

Abgepaust von
http://www.cell-erika.de/Schlaraffia/de-prag.htm


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Schlaraffenlatein




























In der Kunst liegt Vergnügen
In Arte Voluptas


Amt Ambt

Angehörige

Angehörige des Schlaraffen
Tross
Gattin des Schlaraffen Burgfrau
Sohn des Schlaraffen Knäpplein
Tochter des Schlaraffen Burgmaid
Schwiegermutter des Schlaraffen Burgschreck
außenstehende Welt profane Welt
Bedienung in der Burg Styx, Styxin

Bekleidung

Festgewand Rüstung
Frack Schwalbenschwanz
Kopfbedeckung der Ritter und Junker Helm
Kopfbedeckung der Knappen Sturmhaube
Smoking Rauchrock

Besuch, besuchen eines Reyches Einritt, einreiten
Bett, Liegegelegenheit Lotterbett
bezahlen berappen
Brief, Postkarte Sendbote, Sendwisch
Depesche, Telegramm Blitzogramm
Einladung Ladung
Erzeugnisse in Poesie, Prosa, Musik Fechsung
fahren oder gehen reiten
Feuerzeug Brandfackel
Fotografie, Bildnis Lichtbild
Foto Patzografie
Fremdenbuch Schmierbuch
Galerie Hoher Balkon
Gefängnis Burgverlies
Geld Mammon
Generalversammlung Allschlaraffias® Concil

Getränke, trinken

Trinkgefäß Humpen
Getränke, Trank, trinken Labung, laben
Bier Quell
Champagner Schaumlethe
Schnaps Brandlethe
Wein Lethe
Krankheit Bresthaftigkeit
Mantel des fungierenden Oberschlaraffen Hermelorum
Mitglieder der Schlaraffia® Sassen
Mitgliederverzeichnis des Reyches Stammrolle
Mitgliederverzeichnis Allschlaraffias® Allschlaraffische Stammrolle

Musik

Cello Kniewinsel

Geige Seufzerholz
Gitarre Minneholz
Klavier Clavicimbel
Trompete Drommete
Trompetensignal Fanfare
Zither Zupfbrettl
Zinkenmeister derjenige der das Clavicimbel bedient


Nichtschlaraffen Profane
nichtschlaraffische Welt profane Welt
Ort, in welchem keine Schlaraffia® ist uhufinsterer Ort
Pfeife Schmauchtopf
Postkarte, Brief Sendwich, Sendbote
rauchen schmauchen
Reise, reisen Ausritt, ausreiten
Schlaraffia® in einem Ort Reych
Sitzung der Oberschlaraffen Thron
Sitzung in der Burg Sippung
beiwohnen sippen
Sitzungsraum Burg
Sitzungspause Schmuspause
Sitzungstag Uhutag
die erste Sitzung im Monat Schlaraffiade
die letzte Sitzung im Vereinsjahr Schlußschlaraffiade
Ordnung, Liturgie Spiegel
Speise, speisen Atzung,
atzen
Sterben in Ahalla einreiten
Strafe, strafen Pön, pönen
Strafe einziehen, Geld einsammeln kneifen
Telegramm Blitzogramm
Telefon Quasselstrippe

Verkehr

Auto Benzinroß
Autobus Benzinelefant
Bahnhof Dampfroßhalle
Eisenbahn Dampfroß
Elekrtische Bahn Funkenkutsche
Flugzeug Flugroß
Motorrad Benzinesel


geselliges Zusammensein außerhalb der Sippungen Krystalline

Gruß, außerdem Lobesbekundung und Zustimmung (ul-ul bedeutet das Gegenteil) Lulu

Gruß R. G. u. H. z. Ritterlicher Gruß und Handschlag zugleich

Geldstrafe, die verhängt wird, wenn man sich ungebührlich verhält oder gegen Spiegel und
Ceremoniale verstößt (Verb: pönen). Aber auch die Pön ist nicht bierernst zu nehmen Pön

Broschüre (jährlich, regionale) die alle wesentlichen Angaben und Veranstaltungshinweise des jeweiligen Reyches sowie die persönlichen Daten aller „Sassen“ (Mitglieder) enthält Vademecum n. (Plural: Vademecen)

Versammlung in der Burg Sippung
wählen erküren
Weihnachtsbaum Uhubaum
Weltall, schlaraffisches Uhuversum
Willkommen Willekumm
Wirt Hospes
Wohnung des Schlaraffen Heimburg
Zigarre, Zigarette Lunte, Luntette


Zeit

Kalenderjahr (Jahreszahl) a.U. (anno Uhui)
Jahr, das Jahrung
1. Wonnemond bis 30. Ostermond Jahrung (z.B. 136/137)
1. Wonnemond bis 30. Herbstmond Sommerung (z.B. 136)
1. Lethemond bis 30. Ostermond Winterung (z.B. 136/137)

Monat Mond
Januar Eismond
Februar Hornung
März Lenzmond
April Ostermond
Mai Wonnemond
Juni Brachmond
Juli Heumond
August Erntemond
September Herbstmond
Oktober Lethemond
November Windmond
Dezember Christmond

Uhr Glock
Minuten Glöckhen
Zum beispiel 8h01 = Glock 8, 1 Glöckchen

Elektronisches

Homepage Netzburg



Uhufinstere Zeit


Nr.. Name....................... sanktioniert (a.U.)...erloschen Mutterreych
72 ..Novum Strelitium (Neustrelitz) 18.03.26 ... 73 (1932) Grazia (4)
78 ..Strelasunda (Stralsund) ......... 18.03.26 ...78 (1937) Sechina (22)
134 Rostochiensis (Rostock) ......08.10.62 ... 73 (1932) Ulma (64)
214 Püttana (Parchim) ......08.01.62 ... 73 (1932) Rostochiensis (134)
285 Vismaris (Wismar)............... 01.04.70 ... 74 (1933) Lubeca (57)





Auszüge aus der Ritterarbeit des Jk Rainer --> Rt. Pico am Peer

Wenn man darüber berichten möchte, wie sich das schlaraffische Spiel in den letzten, sagen wir 50 Jahrungen entwickelt hat, wie es aus der Verborgenheit der Uhufinsternis zum Lichte gefunden hat, muß man natürlich mindestens zwei Aspekte betrachten:
Zum ersten kommt man nicht umhin, das Verhältnis der Schlaraffia zur Öffentlichkeit klarzustellen, und zweitens zu untersuchen, wie sich das schlaraffische Spiel in einer restriktiven profanen Umgebung gestaltet und wie es sich entwickelt, wenn diese Restriktionen verschwinden.
Während ersteres die Schlaraffia als ganzes, unabhängig vom konkreten Reych, berührt, ist letzteres nur reychsspezifisch zu betrachten. Es liegt nahe, dass dieses am Beispiel unseres Reyches, dem Obotritenreych Suerina, geschieht.

1. Der schlaraffische Bund und sein Verhältnis zur Öffentlichkeit

Gemäß §1 des Schlaraffen-Spiegels ist Schlaraffia "die innige Gemeinschaft von Männern, die in gleichgesinntem Streben die Pflege der Kunst und des Humors unter gewissenhafter Beachtung eines gebotenen Ceremonials bezweckt und deren Hauptgrundsatz die Hochhaltung der Freundschaft ist". Die Öffentlichkeit kommt dabei nicht vor.
Das bedeutet unmissverständlich, dass die Schlaraffia keine Außenwirkung bezweckt! Die Außenwelt soll weder verändert noch verbessert oder anderweitig beglückt werden. Die Schlaraffia ist ausschließlich nach innen gerichtet und genügt sich selbst.
Dennoch existiert die Schlaraffia in einem profanen Umfeld, welches sie nicht ignorieren kann und welches auch die Existenz von Schlaraffia zur Kenntnis nimmt, manchmal auch mehr oder weniger argwöhnisch. Damit das Verhältnis Schlaraffia - profane Öffentlichkeit harmonisch sein kann, muß zweierlei gewährleistet sein:
Zum einen darf sich Schlaraffia nicht in die Belange der profanen Umwelt einmischen. Das wird dadurch gesichert, das bestimmte Themenkreise wie z.B. Politik und Religion vom schlaraffischen Spiel ausgeschlossen werden.
Zum anderen muß der (manchmal mehr oder weniger misstrauischen) profanen Umwelt Gelegenheit gegeben werden, sich der "Harmlosigkeit" der Schlaraffia zu überzeugen. Das heißt, eine interessierte Öffentlichkeit, wie immer sie sich auch darstellt, kann nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden.
Zusammenfassend bedeutet das:
Die Schlaraffia ist 1. kein Geheimbund und nimmt 2. auf die profane Umwelt ausschließlich in der Form Einfluß, daß sie aus ihr ihren Nachwuchs gewinnen will und muß.

2. Die Suerina in uhufinsteren Zeiten

seit der Gründung Allschlaraffias im profanen Jahr 1859 hat es mindestens zwei Zeiträume gegeben, in denen in ausgedehnte Gemarkungen die profane Umwelt in Form des Staates nicht von der Harmlosigkeit unseres Bundes überzeugt war. Zumindest sieht das an der Oberfläche so aus. Doch die Wirklichkeit war anders:
Weil die Schlaraffia gemäß ihrer Satzung keine Außenwirkung, also auch keine im Sinne des jeweiligen Staates, erreichen wollte, war sie suspekt und wurde mehr oder weniger heftigen Restriktionen unterworfen.
Die hohe Suerina, am 23. des Ostermondes 1587 (a. U. 28), dem profanen Jahr 1887 als Schlaraffenreych sanctioniert, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Sie ist aus der am 14. im Ostermond 1585 gegründeten Colonie Suerina (Schwerin, Mecklenburg) hervorgegangen. Als Tochterreych der Dessavia entwickelte sie sich pächtig. Schon durch die Zusammensetzung der Sassenschaft war die Pflege von Kunst und Humor auf bemerkenswert hohem Niveau gegeben. Solch legendäre Schlaraffen wie die Rt. Schnuteken und etwas später Don Juan sorgten dafür, dass stets schlaraffische Qualität Vorrang hatte vor Quantität.
Daran änderte sich auch nichts, als mit der Blütezeit des Schweriner Theaters um 1900 herum die Sassenzahl sehr stark angestiegen war. Der 1. Weltkrieg nahm den weiterhin stattfindenden Sippungen zwar die Beschwingtheit, nicht aber die Regelmäßigkeit. Und einen weiteren Aufschwung erlebte die Suerina in den zwanziger Jahren, der auch noch in den ersten Jahren der Nazizeit spürbar war.

2.1 Die Zeit des Nationalsozialismus

Doch dann kam das schiksalsschwere profane Jahr 1937. Unter großen Schwierigkeiten gelang es noch, in den Räumen des Restaurants "Elefanten" das 50. Stiftungsfest durchzuführen. Dann schloß auch die stolze Suerina in einer unvergesslichen Abschlußsippung ihre Pforten. Auch die festesten Sassen schämten sich nicht Ihrer Tränen, als zum letzten Mal das Sippungsschlußlied und das "Lulu Praga" erklangen und alle Sassen sich nocheinmal die Hand reichten, um sich Freundschaft bis zum letzten Atemzug zu geloben.
Dann brach die völlige Uhufinsternis über das Reych und seine Sassen herein. Ein wie auch immer geartetes Sippen war bei Gefahr für Leib und Leben nicht mehr möglich. Manche Suerina-Sassen zogen in den Krieg, einige kehrten nicht zurück, andere traten den Ahalla-Ritt an.

2.2 Das Wiederaufleben nach dem Krieg

Nur wenige Monde nach Kriegsende kam es zu einem ersten Treffen der alten Getreuen und von Freunden, die aus anderen Reychen gekommen waren.Zitat aus der "Chronik des Verbandes Allschlaraffia zur Hundertjahrfeyer in Norimberga II. Band":
"...und bereits am ersten Abend sprang der schlaraffische Funke wieder in die Herzen aller anwesenden Recken über, so dass schlagartig eine geistessprühende Sippung celebriert wurde. Die alten Würdenträger wurden spontan auf ihre angestammten Sessel gewählt, und das erste ambtliche Protokoll verkündete den glorreichen Verlauf dieser improvisierten Sippung. Trotz der schweren profanen Bedrückung erhob sich die alte Suerina wie ein Phönix aus der Asche... ."
Sassen des Reyches in jener Zeit waren die Oberschlaraffen Holla-hi, Zwiefex, Li-La (zugleich Kantzellar); Marschall: Mir-is (Saazia); Junkermeister: Faustophilos; Schatzmeister: Bittdebors; Ceremonienmeister: Artikulus; die Ursippen Donnerwetter, Timpe, Herero (Hala), Tasto, Kreisler, Volker (Posnania), Cicero (Palatium-Salefelde), Posa (Meinungia) und die Ritter Arythmetikus (Sedina), Decor, Pattistini, Sarastrello und Junker Hans, der später in der hohen Berolina zum Rt. Equosan geschlagen wurde.
weiteres Zitat:
"... Das Reych sippte nun - wenn auch ohne äußere Insignien - vollkommen spiegelgemäß an jedem Freitag und erhielt besonders vom profanen Musentempel eifrigen und zuverlässigen Nachwuchs, der streng nach Spiegel und Ceremoniale erzogen wurde. In fast jeder Jahrung konnte ein feyerlicher Ritterschlag celebriert werden. Am 15. des Lethemondes a.U. 90 (1949) wurde sogar die 1500. Sippung in glanzvollem Rahmen gefeyert, zu der ein gar mutiges Fähnlein der h. Lietzowia einritt. Auch zu der lieben Schwester Berolina nahm das Reych wieder hertzliche Verbindung auf und konnte mit dieser sogar am 12. im Windmond a.U. 90 (1949) eine grimme Reychsfehde siegreich beenden. Es möge hieraus erkannt werden, mit welcher Begeisterung ein Reych in einer so schwierigen Lage eine schlaraffische Tradition über alle Fährnisse hinweg zu wahren und das schlaraffische Gut im Herzen zu tragen und fortzupflanzen vermag."
Im Laufe der Jahre wurde die profane Situation der Suerina schwieriger, und die Frage stand lange im Raum: Kehren wir zur Stammtischlerei zurück, oder pflegen wir das schlaraffische Spiel so, wie es Spiegel und Ceremoniale gebieten.
Die Antwort war zu jeder Zeit eindeutig: Mutig wurde weitergesippt - allen Unbilden zum Trotz! Sogar eine neue Burg konnte a.U. 94 in der schon bekannten Theaterklause geweiht werden. Und nur eine planmäßige Sippung musste in den Jahrungen 90 - 100 ausfallen. Es war a.U. 99 wegen Kälte und fehlenden Brennmaterials.
Es war eine schöne Zeit. In den von den Herrlichkeiten Posa de Clamatore und Zwiefex geführten Sippungen wurde es still in der Burg, wenn Rt. Faustophilos und Flaustophilos, dem profanen Vater des Rt. Babyfex, auf dem Clavicimbel und dem Klangholz gemeinsam musizierten.

2.3 Die Suerina sippt im Verborgenem weiter

Doch die Suerina stand abermals am Scheideweg. Die profane Macht wurde immer misstrauischer und erzwang im Windmond a.U. 100 die Aufgabe der Niklot-Feste im Petermännchen-Zimmer der Theaterklause. Es gab nunmehr drei Möglichkeiten:
Eintritt in den Kulturbund und damit die Aufgabe der geistigen Selbständigkeit, und damit verbunden, die Vereinnahmung durch den Staat
Das traditionsträchtige Reych "Suerina" dem Untergang anheim zu stellen.
Das Reych weiter am Leben zu erhalten und künftig hin auf unbestimmte Zeit im Verborgenem zu Sippen.
Man entschied sich zu letzterer. Nach kurzer Sippungspause trafen sich die verwegenen Suerina-Recken von nun an in den Heimburgen der mutigsten Sassen. Freilich wurde das Reych kleiner, und von noch 26 Sassen in der Winterung a.U. 95/96 ging die Sassenschaft auf 9 Recken 10 Jahrungen später zurück. Zudem wurde es immer schwerer, dem UHU neuen Nachwuchs zuzuführen.

3 Vom schlaraffischen Leben und den Sippungen im Verborgenen.

3.1 Sippungen in den Heimburgen von Suerina-Sassen

Über diese Zeit gibt es zahlreiche mündliche Überlieferungen, aber nur wenige Zeitzeugen, zumindest aus den Anfangsjahren. Es gibt aber eine eindrucksvolle Fechsung des Kn. 179, des späteren Rt. Chron-o-Logicus, die er zum 110. Stiftungsfest am 19. im Lethemond a.U. 136 gehalten hat. Zutreffender kann man das Geschehen aus dieser Zeit kaum darstellen.
Zitat:"... Und wieder zeigte es sich: die h. SUERINA ist ein Reych der Qualität, in dem Quantität eine weniger wichtige Rolle spielt. Die Rt. Babyfex der Vielgeliebte und einige Jahrungen später Rt. Federleicht der Busch-Klepper bekannten sich zur Freundschaft, der Kunst und dem Humor. "In arte voluptas" war der Leitspruch, der jede Sippung durchschwebte.
Einritte der ebenfalls im UHU-verborgen sippenden Reyche wie der Lipsia mit Rt. Ballstaff, des h. Reyches Erforda mit den Rt. Zangerl und Don Kamillo, der Potsdamia mit Rt. Plastiteles und Plastophile, sowie von der Castrum Plavensie mit Rt. Uhufix und Confectio waren schlaraffische Höhepunkte.
Vom "Thron" aus führten die Herrlichkeiten Lerchenau der Auerhahn und Babyfex. Sie scharten das nun kleine Reych noch fester um sich. Großen Anteil am Fortbestehen der SUERINA hatten in den Jahren des nach außen verhangenen UHU die Burgfrauen, ohne deren Verständnis und Hilfe auch unser Reych wohl zu den Verschwundenen zählen würde.
A.U. 115 konnte für die Rt. Lerchenau. Woll-ma der Sagenhafte, Lutz der Kornblumenblaue und Esprit vom alten Spaß die Ursippen-Feyer celebriert werden.
Große Freude in der SUERINA herrschte, wenn die Rt. Mal ander und Bon-jur der h. Berolina, Jur-Ass der Norimberga und aus der Lubeca Käptn FIETE, Narr-kos; Kaftanova, Com-pas, Don Schuh-an und Fleetenkieker einritten. Ebenso häufige und gern gesehene Gäste waren die Rt. Don Potentillus, Ebo, Arborelli und Peer Du.
Sie berichteten den im verborgenen Sippenden von anderen, für sie meistenteils unerreichbaren Reychen und halfen, wo es nur ging. Auch dadurch war es der h. SUERINA möglich, eine neue Heimburg im profanen Alt Meteln a.U. 124 zu weihen. Hier wurde ab jetzt die Blaue Kerze der Freundschaft im Kreise lieber Freunde entzündet. Noch weitere Sassen schworen in den kommenden Jahrungen auf die schlaraffische Freundschaft: Rt. Potrimpus der pruttzige Dialektiker und Jk. Werner, der spätere Rt. Burgfink."(Ende des Zitats.)

3.2 Die besondere Rolle des Rt. Babyfex und seiner Heimburg in Alt-Meteln

Die zweite uhufinstere Zeit hielt insgesamt 30 Jahrungen an. In dieser Zeit war die Sassenschaft natürlich Veränderungen, bedingt durch Ahalla-Ritt und wenige Zugänge, unterworfen. Unvergesslich bleibt das Wirken dieser Sassen:
Rt. Woll-ma der Sagenhafte
Rt. Lerchenau der Auerhahn
Rt. Esprit vom alten Spaß
Rt. Federleicht der BUSCH-Klepper
Rt. Flautophilos
Rt. Lutz der Kornblumenblaue
Rt. Protimpus der pruzzige Dialektiker
All diese Sassen und sicher noch einige andere haben dafür gesorgt, dass das schlaraffische Gedankengut hochgehalten wurde und das schlaraffische Spiel niemals zum Erliegen kam. Doch einem Recken ist es besonders zu verdanken, dass die Suerina nicht wie andere Reyche untergegangen ist:
Der Ritter Babyfex der Vielgeliebte
Das Schlaraffentum mit der Muttermilch aufgesogen, von seinem profanen Vater, dem Rt. Flautophilos, in die Gedankenwelt des UHU eingeführt, von Natur aus mit einem seltenen schlaraffischen Wesen ausgestattet, wurde er zur Galions-Figur der Suerina. Noch heute, mehrere Jahrungen nach seinem allzufrühen Ahalla-Ritt, meint man im Uhuversum, wenn von der Suerina die Rede ist, den Rt. Babyfex.
Er erbaute mit Hilfe zahlloser Freunde auf seinem profanem Grundstück in Alt-Meteln eine schlaraffische Burg, die am 16. im Brachmond a.U. 120 (1979) zur Niklotfeste geweiht wurde. Und er führte die Suerina nach der uhu-finsteren Zeit in den allschlaraffischen Verband zurück.
Nach der Burgweihe wurden die bei weitem meisten Sippungen dort in Alt-Meteln durchgeführt, genau nach Spiegel und Ceremoniale und stets unter Beachtung der schlaraffischen Grundsätze, die unser schönes Spiel ausmachen. Und es waren oft große Sippungen mit zahlreichen Einritten; mehr als 20 Sassen, mitreisenden Tross nicht mitgerechnet, waren keine Seltenheit.

3.3 Die Suerina war niemals allein - die Hilfe der Sassen befreundeter Reyche

Natürlich war das alles nicht möglich ohne die Hilfe engagierter Sassen befreundeter Reyche. Und diese Hilfe war vielfältig. Sie reichte von Herbeischleppen von Baumaterial aller Art über die tatkräftige Mithilfe beim Burgenbau und endete noch lange nicht beim Vorbereiten, Durchführen und Nachbereiten der Sippungen. Die Zahl dieser Freunde war groß und ich kann hier nur einige der Treuesten stellvertretend für andere nennen:
Jur-As, Asex-tant, Arborelli, Potentillus, Don Juan, Knirschke, Schaljapini, Käpt´n Fiete, Ebo, Peer-Du, Avantgart, Don Miguel, Et-Tu aus der fernen Silvana, Kavtanova, Don Schuh an, später auch Piepenkerl und viele andere.
Diese Freunde halfen und unterstützten die Suerina aber nicht nur, sonder sie trugen auch die Kunde ins Uhu-Versum: Die Suerina lebt und sippt nach Uhu´s Gebot!

3.4 Das Engagement der Burgfrauen in dieser Zeit

Schlaraffen hört, machen wir uns nicht vor: Nach außen hin ist die Schlaraffia ein Männerverein, doch was wären wir ohne unsere Burgfrauen? Ohne sie läuft fast nichts! Doch vom schlaraffischen Spiel werden sie weitgehend fern gehalten, Wohl findet einmal oder im Ausnahmefal auch zweimal eine Burgfrauensippung statt. Aber das war es dann. Darüber hinaus erfahren sie nur durch unsere mehr oder weniger zutreffenden Erzählungen, was sich abgespielt hat oder auch nicht.
In der uhufinsteren Zeit war das ganz anders. Da waren die Burgfrauen und gelegentlich auch der ganze Tross in die Vor- und Nachbereitung der Sippungen einbezogen und wohnten durch das Styxen auch mal Teilen der Sippung selbst bei.
Da waren Atzung und Labung vorzubereiten, Unterschlupf zu organisieren, die Kinder zu hüten und vieles mehr. Daran haben sich mehr oder weniger alle Burgfrauen beteiligt. Doch auch hier muß die besondere Leistung der Burgfrau Babyfex hervorgehoben werden. Als Dame des Hauses stand sie dabei natürlich im Mittelpunkt und war Hauptakteur, Organisator und Bezugsperson in einem. Was sie in dieser Zeit geleistet und für Schlaraffia getan hat, soll für immer unvergessen bleiben.

3.5 Heiteres und Kurioses

Das Katz- und Maus-Spiel mit den Behörden nahm gelegentlich Züge an, über die man auch zu damaliger Zeit lächeln konnte. Die Uhufinsternis war ja auch nicht dergestalt, dass das Sippen strikt verboten war. Es durfte nur nicht öffentlich stattfinden und wurde nicht gefördert. Was sich in Heimburgen abspielte, wurde zwar misstrauisch beobachtet, aber niemals unterbunden oder gar mit Strafe belegt. Es ist mir bei meinem Recherchen auch kein Fall bekannt geworden, das ein Suerina-Sasse belangt oder ein eingerittener Freund wegen seiner schlaraffischen Absichten behindert worden wäre. Mit einem Wort: Die Behörden wussten immer Bescheid, haben aber nie etwas Ernsthaftes dagegen unternommen.
Vor diesem Hintergrund wird z.B. folgende Begebenheit kolportiert.
Einige Schlaraffen wollten gen Alt-Meteln reyten, um an einer Sippung der h. Suerina teilzunehmen. Sie hatten ihre Rüstung und andere schlaraffische Utensilien im Kofferraum des Benzinrosses gut sichtbar verwahrt. Derer wurden die Grenzposten in Selmsdorf bei der obligtorischen Fahrzeugkontrolle ansichtig. Und sie reagierten augenzwingkernd mit der Frage, ob die Herrren auch zum Fasching nach Alt-Meteln wollten. Nachdem diese Frage augenzwinkernd mit "ja" beantwortet war, stand der Weiterfahrt nichts mehr im Wege.So war es auch durchaus aufgefallen, wenn vor dem Anwesen in Alt-Meteln zehn oder mehr Fahrzeuge mit "westlichen" Autokennzeichen parkten. Einsichtnahmen in gewisse Akten nach der Wende haben ergeben, dass alles minutiös aufgezeichnet war.

3.6 Das Ende der uhufinteren Zeit naht

Im profanen Jahr 1989 war es soweit. Die da oben konnten nicht mehr, und die da unten wollten nicht mehr. Die Uhufinsternis ging zu Ende. Und am 10. im Windmond a.U. 130 fand eine befreiende Sippung mit dem Thema "Der Freiheit Hauch wehet mächtig durch die Welt" statt, an der auch die Rt. Apo-Phyl, Auch ein Spaß, Ebo und der Sprengelfürst Sym-Bartibas teilnahmen. Der Rt. Federleicht verkündete: "Unsere Ritternamen erscheinen jetzt auch wieder in der Stammrolle".

4. Vom schweren Neuanfang

Nun konnte wieder öffentlich gesippt werden. Doch der Neuanfang gestaltete sich schwieriger als erwartet. Zunächst war die Suche nach einer geeigneten Burg in Angriff zu nehmen, ein Problem, das bis heute noch nicht befriedigend gelöst ist.

4.1 Die ersten Notburgen

Zunächst wurde eine Notburg in der Werderklause eingerichtet und später im Dachgeschoß im Haus der Jugend. Hier hat sich unser Rt. Barni bleibende Verdienste erworben. Aber auch diese Burg war keine Dauerlösung, und man zog um ins Sportgymnasium. Und schließlich war für einige Jahrungen das altehrwürdige Weinhaus Uhle Heimstatt der Niklotfeste.

4.2 Das Wiederaufblühen der Suerina

Ritter Babyfex, stand a.U. 130 mit den dem Reych verbliebenen Sassen nicht allein auf weiter Flur. Die umliegenden befreundeten Reyche leisteten in einem Umfang Hilfe, daß ihnen die Suerina niemals vergessen wird. Wie in der uhufinsteren Zeit ritten die bereits genannten Freunde weiter ein, und weitere, z. B. der Rt. Pom Fritz, kammen hinzu. Darüber hinaus wurden Sassen befreundeter Reyche sogar zeitweilig in der Suerina sesshaft und bekleideten wichtige Reychwahlwürden und Reychsäter.
Hier sind zu nennen die Rt. Käptn Fiete, Piepenkerl, Marzi-Pan und Peer-Du. Die Rt. Equosan und Endlos wurden dauerhaft in der h. Suerina sesshaft.
Sie alle sorgten mit ihrer schlaraffischen Erfahrung und ihrem persönlichem Engagement dafür, dass der Name der Suerina im Uhuversum wieder alten Glanz erlangte und überall mit Respekt genannt wurde. Und davon zehren wir heute noch.
Aber auch die Suerina-Sassen erwarben sich durch zahlreiche Ausritte und denkwürdige Fechsungen Sympathien in den Reychen der näheren und ferneren Umgebung, eben so, wie es sich für echte Schlaraffen geziemt.

4.3 Die Wiederaufnahme der Suerina in den schlaraffischen Bund

So erstarkt war auch die Zeit herangereift, dass die Suerina im allschlaraffischen Bund wieder in ihre angestammten Rechte mit alter Reychsnummer und fortlaufenden Sippungsnummern eingesetzt werden konnte. Das erfolgte in einer gar feyerlichen Sippung am 19.04.138 im Hotel Astron im profanen Schwerin-Krebsförden.

4.4 Befreundete Reyche

Nun wieder ein "richtiges" Schlaraffenreych, hielten unsere Freunde weiter unvermindert zu uns. Besonders enge Verbindungen bestanden zu den Reychen "Im Sachsenwald", "Lubeca", "Hammonia" und "Ante Portas Mundi". Aber auch zu anderen Reychen wie "Auf der Heide" oder "Brema" wurden enge Kontakte gepflegt.

5. Unsere neuen Sassen – hatten wir noch einmal Glück?

Ein Aufatmen geht durch die Suerina. Der Thron ist wieder vortrefflich besetzt. Es gibt wieder Aktivitäten der Suerina außerhalb der Sippungen. Das schlaraffische Spiel ist neu belebt. Die Versuche der Suerina, in befreundete Reyche hineinzuwirken, sind unverkennbar. Vorläufig erfolgt das überwiegend mit der Verleihung von teils abenteuerlichen Tituln. Doch die Zeit ist absehbar, wo wir die eingerittenen Freunde wieder mit eigenen Orden und Ahnen erfreuen werden.
Auch das schlaraffische Spiel ist neu belebt. Unser Rt. Geradeaus celebriert den Ceremonienmeister so bekonnt, als hätte er noch nie etwas anderes gemacht, und sorgt dabei auch noch dafür, dass der Reychsschatz gut gemehrt wird. Das gelingt besonders gut, wenn der OÄ, Rt. Endlos fungiert.

6. Geht die Suerina wieder lichten Zeiten entgegen? Der Versuch eines Résumés

Das schlaraffische Spiel: Vom Verborgenen zum Licht.
So ist diese Ritterarbeit übertitult. Ich habe versucht, die Entwicklung der Suerina in den letzten 40 Jahrungen nachzuzeichnen, selbstverständlich unvollständig und aus meiner ganz subjektiven Sicht. Auch habe ich mich bemüht, diese Entwicklung in den Kontext der Ereignisse in der profanen Umwelt zu stellen. Dabei konnte es nicht ausbleiben, dass ich das eine oder andere kritisch anmerken musste. Sollte ich dabei dem einem oder anderen zu nahe getreten sein, bitte ich, mir das nachzusehen. Aber unter Freunden muß man schon seine Meinung sagen dürfen.
Ich wünsche mir, dass ein Junker nach mir eine Ritterarbeit ähnlichen Tituls bekommt und dann zutreffend verkünden kann:

Wir sind beim Lichte angekommen!




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Schlaraffenlatein bei verschiedenen Netzburgen abgepaust wie zum Beispiel

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Abkürzungen

A Archivar
APM Ante Portas Mundi
ASR Allschlaraffenrat
a.U. anno Uhui
Btr Bannerträger
B Burgvoigt
Bw Burgwart
C Ceremonienmeister
DSR Deutscher Schlaraffenrat
ER Ehrenritter (mit Reychsangabe)
Erb Erbschlaraffe
ErbO Erb-Oberschlaraffe
ES Ehrenschlaraffe
F Fanfarenmeister
GU Großursippe
H Herold
Hfn Hofnarr
Hfo Hofphotograph
h.R. hohes Reych
J Junkermeister
Jk Junker
K Kantzler
Km Kämmererer
Kn Knappe
M Reychsmarschall
Md Mundschenk
OÄ Oberschlaraffe des Äußeren
OI Oberschlaraffe des Inneren
OK Oberschlaraffe der Kunst
OR Weiser Oberschlaraffenrat
Rb Reychsbarde
Rbe Reychsberichterstatter
Rchron Reychschronist
RFM Rosenfeldmarschall
Rgew Reychsgewandmeister
Rkll Reychskellerwart
Rp Reychsschatzprüfer
Rpst Reychspostmeister
Rs Reychsschwertträger
Rt Ritter
Rtt mehrere Ritter
Sch Reychsschatzmeister
Sm Säckelmeister
SR Schulrat
T Truchseß
Ur Ursippe
WA Wappen- und Adelsmarschall
wld. weiland
WS Wappenschmied
Z Zinkenmeister

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Schlaraffia® Weblinks

Allschlaraffia® - Bern - Schweitz
http://www.schlaraffia.org/


Burgen in Brasilien


Paulistana - São Paulo - Reych 275
http://paulista275.sytes.net/

Rio Carioca - Rio de Janeiro - Reych 331


Porta Alegrensis - Porto Alegre - Reych 340


Curitibana - Curitiba - Reych 414
http://www.livrariaurania.com.br/login414.html




Burgen in der Tschechischen Republik

Praga

Burgen in Deutschland


Berolina - Berlin - Reych 002 - Gegründet anno Uhui 6 profan 1865
http://www.schlaraffia-berolina.de/

Lipsia - Leipzig - Reych 003 - Gegründet anno Uhui 13 (1872)
http://www.schlaraffia-lipsia.de/2009/vorburg.htm

Kyborgia - Coburg - Gegründet anno Uhui 22 (1881)
http://www.deutschefahnen.de/Schlaraffia/Zschlaraffia.html

*****Brema - Bremen - Reych 052
http://www.brema52.de/

Brunswiga - Braunschweig - Reych 055 - Gegründet anno Uhui 25 profan 1884
http://www.brunsviga-55.de/



Lubeca - Lübeck - Reych 057 -

http://www.schlaraffia-lubeca.de/Schlaraffia_Lubeca/Willkommen.html


*****Hammonia - Hamburg - Reych 36 -
http://www.schlaraffia-hammonia.org/index.php?option=com_frontpage&Itemid=1

Suerina - Schwerin - Reych 079 - Gegründet anno Uhui 26 profan 1883


http://www.schlaraffia-suerina.de/index.html


Vimaria - - Reych 085 - Gegründet anno Uhui 26, profan 1885
http://www.schlaraffia-vimaria.de/

Erforda - Ehrfurt - Reych 110
http://www.erforda.de/

Oldenburgia - Oldenburg - Reych 110 - Gegründet anno Uhui 32 (1891)
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Flensburgia - Flensburg - Reych 135 - Gegründet anno Uhui 45-46 ()

http://www.flensburgia.de/


Bochumensis - Bochum - Reych 166 - Gegründet anno Uhui 49 (1908)
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Mimegarda - Münster - Reych 209 -
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Peinensis - Peine - Reych 241 - Gegründet anno Uhui 61 (1920)
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Hannovera - Hannover - Reych 20 -
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Catellum Butjentum
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Ante portas mundi - Rellingen - Reych 339 -

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Cell-Erika - Celle - Reych 346
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Schlicktonnia - Wilhelmshafen - Reych 365 - Gegründet anno Uhui 109 ()
http://www.schlicktonnia.de/

Auf der Heide - Lüneburg - Reych 369 - Gegründet anno Uhui 110 ()
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Dresa Florentis - Dresden - Reych 411 - Gegründet anno Uhui 135 (1994)
http://www.dresa-florentis.de/

Varelia achtern Diek - Karlsburg - Reych 412 - Gegründet anno Uhui 135 (1994)
http://www.varelia-achtern-diek.de/varelia.html

Burgen in den Vereinigten Staaten (USA)

Washingtonia - Washington - Reych 197 - Gegründe anno Uhui 55 ()
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Newarka - New York
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Brooklynia - Brooklyn - New York
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Filadelfia
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Totowa - Clifton - New Jersey - Reych 161 - Gegründet anno Uhui 47
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Franciscana California - Hayward - Reych 059 - Gegründet anno Uhui 25 (1884)
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Burgen in der Schweitz



Berna - - Reych 070 -

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Alles viel besser bei

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Über Schlaraffia®

Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlaraffia

Youtube
http://www.youtube.com/watch?v=mCbZfoee9cI

Realités Alemandes nº 14, 1950 -
SEHR ZU EMPFEHLEN
http://www.schlaraffia.org/mediapool/24/244836/data/frz-text.pdf

New York Times
http://www.cell-erika.de/Schlaraffia/nyt.htm

Prager Volkszeitung
http://www.cell-erika.de/Schlaraffia/de-prag.htm

Schlaraffen Landkarte - Vortrefflich!
http://www-classic.uni-graz.at/ubwww/sosa/karten/schlaraffia/index.php

Um olhar sobre Curitiba - auf portugiesisch

http://www.jornalcomunicacao.ufpr.br/redacao3/node/174


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Prag











Schlaraffia® beginnt in Prag am 10. Oktober 1859


HERZOG WENZEL DER DRITTE: DER LETZTE PRAGER "SCHLARAFFE"
[17-09-2000] Autor: Jürgen Webermann

Sie nennen sich Schlaraffen, haben Sinn für Humor, geben sich entsprechend phantasievolle Namen und pflegen die Tradition. Sie bilden einen mittlerweile 141 Jahre alten Männerbund, dessen 14.000 Mitglieder auf allen Kontinenten der Welt vertreten sind. Was sie verbindet, ist die gemeinsame deutsche Sprache - und der Ursprung der Gruppe: Prag. Doch nach jahrzehntelangem Verbot unter den Nazis und den Kommunisten ist die "Schlaraffia®" ausgerechnet in ihrer Gründerstadt kaum noch vertreten. Jürgen Webermann hat den letzten Schlaraffen Prags besucht:
Herzog Wenzel der Dritte spricht klar und weise, heißt es. Man nennt ihn auch die "Prager Fundgrube". Das alles steht in seinem Pass. Nicht dem tschechischen natürlich, aber dem mit der Eule drauf. Der Vogel, Wahrzeichen aller Schlaraffen, ziert das Dokument, das alle Mitglieder ausweist, ob sie nun "Gedanius mit dem Düsen-Trieb", "Silentro der Unbeirrbare" oder "Verreist der Kosmopolit" heißen. Jaroslav Charvat, pensionierter Jurist, ist eines dieser merkwürdigen Mitglieder, und ein ganz spezielles dazu. Er ist der letzte Schlaraffe aus der "Allmutter Prag", der Stadt, wo die Schlaraffia® ihren Ursprung hat. Doch - was ist die "Schlaraffia®" überhaupt und worum geht es?
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Ein Verein also, in dem sich Denker, Schöngeister und Literaten trafen, um in eine phantastische und humorvolle Welt einzutauchen. Kleiner Haken an der ganzen Geschichte: Nur Männer durften und dürfen mitrmachen. Die Schlaraffia®, so lassen die Schlaraffen verlautbaren, sei ein geistiges Spiel, und dieses Spiel könne nur echt sein, wenn es ernsthaft gespielt werde. Es handele sich vielmehr um ein ritterliches Spiel, und das vollziehe sich in einem streng vorgeschriebenen äußeren Rahmen. Das schlaraffische Gesetzbuch, der Spiegel und die Ceremoniale, besagt gleich im ersten Paragraphen:
"Die Schlaraffen bezwecken in gleichgesinntem Streben die Pflege von Humor und Kunst, und der Hauptgrundsatz ist die Hochhaltung der Freundschaft. Diese erstreckt sich vorbehaltlos auf alle, die das Abzeichen der Schlaraffia®, die Rolandnadel, tragen."
Die Idee zu alldem ist bereits 143 Jahre alt und stammt von einem Prager Bürger namens Tomme - kein Wunder also, dass Prag in der Symbolik eine große Rolle spielt:
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Konkret berief Tomme Treffen ein, die bald den Namen Sippungen bekamen. Diese Sippungen finden noch immer nur im Winterhalbjahr statt. Sie sind zwar nicht geheim, aber auch nicht öffentlich, betonen Schlaraffen. Sie verraten nur Details, wenn sie gefragt werden. Zum Beispiel solche: Auf ihren Sippungen tragen die Schlaraffen sogenannte Fechsungen vor. Das können literarische Beiträge sein, aber auch musikalische oder gesangliche. Dabei geht es nicht um die hohe Kunst. Es soll vorkommen, dass Schlaraffen, die aus dem Bauch heraus plaudern, die größten Beifallsstürme ernten. Andere dagegen, die sich intensivst vorbereitet haben, bekommen lediglich höflichen Applaus. Drei sogenannte Ritter, auf einem Thron sitzend, würdigen, werten und belohnen die Beiträge der Schlaraffen. Jaroslav Charvat war ein solcher Ritter, bevor er zum Herzog Wenzel III. Befördert wurde. Er war Ritter Karel III., die "Praga Fundgrube". Fundgrube deshalb, weil er nach der samtenen Revolution begann, über "Schlaraffia®" nachzuforschen - zunächst jedoch ohne Erfolg:
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Der Grund liegt nahe: Während es auf allen Kontinenten Schlaraffen und ihre "Reyche", so heißen die lokalen Gruppen, gibt, fand im ehrwürdig benannten "Allmutter-Reych" Prag seit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1939 kein Treffen mehr statt. Die Nazis beschlossen, dass zu viele Juden in der Schlaraffia® Mitglied sind, und verboten die Organisation kurzerhand. Das hatten sie bereits 1933 auch in Deutschland getan, und nun traf die "Uhufinstere Zeit", ausgerechnet auch die Prager Schlaraffen. Die Situation änderte sich in Tschechien auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht. Der Grund liegt für Charvat alias Herzog Wenzel der Dritte nahe:
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Die Kommunisten untersagten nach 1945 und 1948 eine Wiederbelebung der Schlaraffia®, denn sie galt als deutsche Organisation. Dabei waren im Prager Reych unter den Mitgliedern honorige Tschechen, zum Beispiel der Komponist Antonin Dvoøák. Er zählt wohl zu den prominentesten Schlaraffen überhaupt. Mit ihm können sich vielleicht noch die Ehrenmitglieder Goethe und Schiller messen, doch das sei jedem anheimgestellt. In der damaligen Tschechoslowakei gab es keine Schlaraffen mehr, und an die Stelle des Prager "Throns" in seiner allschlaraffischen Stammrolle trat der Weltbund Schlaraffia®, der "Allschlaraffenrat". Bis schließlich Jaroslav Charvat einen für die Schlaraffia® vielleicht bedeutenden Besuch bei Freunden in Deutschland abstattete. Schlaraffia® war für ihn zuvor ein Fremdwort, bis er gemeinsam mit einem Bekannten in der Nähe von Köln auf Jagd ging. Dann ging alles ganz fix:
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Neben seinem Gepäck nahm Charvat die Idee mit auf den Rückweg nach Prag, dort die Schlaraffia® wiederzubeleben. Und im Zuge der Restitutionsgesetze begann er, Nachforschungen über das Vermögen der Schlaraffen anzustellen. Erfolg hatte er damit nicht. Was ihnt noch etwas mehr wurmt, ist vielleicht die Tatsache, dass die formell neu begründete Prager Schlaraffia® nicht mehr die - sonst ihr vorbehaltene - Nummer 1 in der Liste der schlaraffischen Verbände trägt.


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Die Obrikeit lächerlich machen

Christine Hoffmann
Reader's Digest - Das Beste für Deutschland
Januar 2003
p 82-8

Es war am 10. Oktober 1859 in Freunds Restauration zu Prag, als deutschsprachige Musiker, Schauspieler und Literaten aus ihrem Stammtisch einen Verein namens Schlaraffia® machten. Der Gegenentwurf zur elitiren Poetengeselschaft Arcadia weitete sich rasch auf die ganze Welt aus, schmückte die Vereinssprache Deutsch mit eigenem Vokabular aus und nahm sich den Uhu als Wappentier.

Heute gibt es im Uhuversum rund 300 Schlaraffenvereine, so genannte Reyche in allen Erdteilen.Drei Oberschlaraffen sitzen jedem Reych vor, ein Kantzler führt die Geschäfte. Die Sassen (Mitglieder) treffen sich in der Winterung (1. Oktober bis 30. April) wöchentlich zu Sippungen (Sitzungen) in der Burg (dem Vereinslokal). Sie tragen Gedichte oder Musikstücke vor, wollen sich damit unterhalten, ihr Wissen erweitern, Kunst, Humor und Freundschaft pflegen.Berühmte Schlaraffen waren etwa der Schauspieler Paul Hörbiger oder der Schriftsteller Peter Rosegger.

Wer eintreten will, sollte solide leben und einem Beruf nachgehen. Von einem Ritter als Pilger eingefiihrt, wird er erst Prüfling, dann Knappe, Junker, schließlich Ritter, der seinen Namen wählt.

Das Ritterspiel ist eine Persiflage und sollte früher die Obrigkeit lächerlich machen - was dazu führte, dass die Nazis die deutschen Schlaraffen-Reyche auflösten.

Abgepaust von
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Heinrich Hoffmann-Donner

Heinrich Hoffmann



auch: Polykarpus Gastfenger, Heulalius von Heulenburg, Reimerich Kinderlieb, Peter Struwwel







Geboren am 13.06.1809 in Frankfurt am Main;

gestorben am 20.9.1894 in Frankfurt am Main

Der Sohn eines Architekten und städtischen Bauinspektors studierte Medizin in Heidelberg und Halle. Nach der Promotion (1833) und einem Fortbildungsaufenthalt in Paris errichtete er 1835 eine Praxis in Frankfurt/M. und wurde Leicheninspektor in Sachsenhausen. Von 1844 bis 1851 war er Anatomiedozent am Senckenbergischen Institut. In dieser Zeit beteiligte er sich an einer Armenklinik und wirkte an der Gründung eines »Ärztlichen Vereins« mit; 1848 saß er als bürgerlicher Liberaler im Frankfurter »Vorparlament«. Von 1851 bis 1888 war er als leitender Arzt in der »Anstalt für Irre und Epileptische« tätig; er erwarb sich beachtliche Verdienste um die Entwicklung der Jugendpsychiatrie.
Sein Werk wie auch diese Kurzbiografie sind bei http://gutenberg.spiegel.de/?id=19&autorid=281&autor_vorname=+Heinrich&autor_nachname=Hoffmann&cHash=b31bbae2c6 zu finden

























...
Die Mondzügler

Prologus

Der Kirchhof zu Mölln im Lauenburgischen.
Till Eulenspiegels Grab.
Merkur(an Tills Grabe)

Hervor! Du Siebenschläfer, du!

Wach auf aus deiner langen Ruh!
– Da steh ich fast schon eine Stund
Und schreie mir die Kehle wund;

Der Schalksknecht aber liegt und schnarcht.
Das heiß ich mir bequem gesargt!
Fünfhundert Jahre, sollt ich meinen,
Sind Ruh genug den faulsten Beinen.

Zu Lauenburg gilt zwar der Spruch:
Ein braver Mann schläft nie genug. –
He Holla! Hörst du gar nicht, Till,
Daß jemand mit dir sprechen will?

Till
(schaut aus dem Grabe)

Herr Jemand, schon die ganze Zeit
Vernehm' ich, wie ihr lärmt und schreit.

Merkur
Ei schön! Du schweigst und hörst mich an!

Freund Till, du bist ein Grobian!

Till
Herr Jemand, seid mir doch nur klug!

Auf euch wart ich schon lang genug;
Nun ließ auch ich euch warten oben.
Wer hätt am meisten Grund zu toben?

Merkur
Ich seh, du hast den Witz, den alten,

Im Grab dir leidlich frisch erhalten.

Till
(vollends hervorsteigend)

Ha ha! Herr Jemand, wird's euch klar,
Warum ich so harthörig war?
Daß dieser Leib und dieser Kopf
Und Fuß und Hand und Bart und Schopf
Till Eulenspiegel angehören,
Jetzt könnt ihr's vor Gericht beschwören.
Ihr habt den Till vor euch, den rechten,
Den alten unverfälschten echten.
Nun aber sagt mir, wer ihr seid!

Merkur
Was, kennst du mich nicht an dem Kleid!

Till
An Kleidern tragt ihr nicht zu schwer;

Jedoch die Moden ändern sehr.
Ein luft'ger Vogel schreitet ihr
Einher mit eurer Flügelzier;

Doch jedenfalls hat diese Tracht
Ein Schuldenmacher ausgedacht;
Denn, wer euch borgt, der ist geprellt.
Man sieht, ihr zahlt mit Fersengeld.

Merkur
Ich bin Merkur, der Götterbot'.

Till
Der Diebsbeschützer in der Not?

Merkur
Davon ist nicht die Rede hier.

Till
Nun sprecht, was führt euch her zu mir?

Merkur
Sieh dort versammelt rings herum

Viel Volks! Man nennt es Publikum.
Das ist zusammen hier gelaufen,
Sich im Theater auszuschnaufen

Von all dem Rennen, all der Hast,
Von Tages Müh und Sorgenlast.

Nun will es Sitte und gute Zucht,
Daß, wer ein fremdes Haus besucht,
Bevor er eintritt, mit Manier
Erst klopfet an die Stubentür.

Bei solchem alten guten Brauch
Will bleiben heut der Dichter auch;
Und da er selbst nicht kommen kann,
So glaubt er, daß in dir den Mann,
Den rechten, er gefunden hat
Zu klopfen hier an seiner statt.
Um kurz und bündig mich zu fassen,
Er will durch mich dich bitten lassen:
Zu seinem Spiel sollst ohne Zagen
Einleitend den Prolog du sagen!

Till
Was? Wie? Meint ihr, ich sei verschroben?

Ich soll euch einen Garten loben,
Und weiß nicht, was darinnen wächst;
Ich soll euch predigen ohne Text,
Soll machen ohne Wild den Jäger
Und ohne Trupp den Trommelschläger!

Der Herr Poet laß mich in Ruh!
Ich spiel nicht gerne blinde Kuh.

Merkur
Mein Gott, was für Bedenklichkeiten!

Wie fremd bist du den neuen Zeiten!
Als ob die guten Rezensenten,
Was sie bekritteln, stets verständen!

Doch um dir's recht bequem zu machen,
Nimm diese Maske, die zum Lachen
Einst das Athenervolk erregte,
Daß Beifallssturm die Luft bewegte!

Von diesen kalten Lippen quollen
Die Rhythmen einst, die schönen, vollen,
In der entzückten Menge Ohr,
Wenn ernsten Spruchs eintrat der Chor.

Des Witzes reicher Strom entsprang
Lebendig schäumend hier, es drang
Hervor in ungedämmter Flut
Der Laune stolzer Übermut.

Nimm! dieser weitgeschlitzte Mund,
Er macht des Dichters Willen kund.
Was er erstrebte und vermied,
Das meldet ein daktylisch Lied.

Till
Nun gut! Es komme, was da will!

Merkur
(reicht ihm eine antike komische Maske)

Leb wohl, Improvisator Till!

Till
(allein; er tritt in das Proszenium)

Mein hochverehrtes Publikum,
Ich grüße dich! Du weißt, warum
Mit frischem Wort ich mich erkühne
Hier aufzutreten auf der Bühne.

Zwar scheint mir schlecht gewählt die Zeit
Zu Mummenschanz und Lustbarkeit.
Wenn grün der Wald, der Himmel heiter,
Dann wird das Herz uns froh und weiter,
Und was in rauhen Wintertagen
Wir gern gesehn mit Wohlbehagen,
Wir lassen's ruhn im engen Haus;
In's Freie strebt der Sinn hinaus.
Für mich jedoch und für mein Wort
Ist diese Maske sehr am Ort.
Ich will mich herzlich gern bequemen,
Dies fremde Antlitz anzunehmen;
Denn wenn mein Spruch euch nicht beleidigt,
So ist die Maske schnell beseitigt;
Doch werd ich keines Beifalls froh,
Dann bleib ich fein inkognito;
Und hätt's der Dichter gut bedacht,
So hätt' er's ebenso gemacht.
(durch die Maske sprechend)

Nicht um Possen zu reißen und nicht zu flüchtiger Kurzweil Gibt der Dichter sein Werk. Ernsteres hatt' er im Sinn. Und was euch tändelnd erscheint, er erfand's mit gefalteter Stirne; Lächelnd verkündet sein Mund, was ihn im Herzen gegrämt. Schaut ihr aus leuchtendem Golde geformt die glänzende Schale, Nimmer gedenkt ihr der Müh, die es im Schachte gewann, Denket der Hände nicht mehr, die emsig aus tiefer Umnachtung Lichtwärts sandten den Schatz, dessen das Aug sich erfreut. – Wertlos scheinet der Witz, wenn tieferen Sinns er ermangelt, Und nur, ein eiteler Geck, selbst sich im Spiegel begafft. Gern auf ländlichem Pfad begegnet der eilende Wandrer Blumen des Feldes, und pflückt auch sich zum Schmucke den Strauß; Aber mit sinnendem Blicke verweilt er, sobald er erkannt hat, Daß in dem duftenden Kelch heilende Kraft sich verbirgt. So auch möge der Scherz als kräftige Blüte gedeihen, Und um der Wahrheit Kern schling er ein zierliches Blatt!
(Die Maske abnehmend)
Die Narrheit und die Weisheit sind Von Urbeginn Geschwisterkind. Wer ist's, der mir die Grenze nennt, Die Törichtes von Klugem trennt? Wir alle tragen Schellenkappen. Minerva führt dasselbe Wappen In ihrem Staats- und Kammersiegel, Die Eule, wie Till Eulenspiegel. Unnötig war's für solche Sachen, Mit Distichen sich breit zu machen. Doch eins räumt ihr gewißlich ein: Der Dichter muß ein Doktor sein, Weil er die Pillen, die er reicht, Mit Honig sorgsam erst bestreicht.
(Er nimmt die Maske wieder vor)

Nimmer mit höhnendem Spott in der Wissenschaft Tempel zu treten Hat er gewagt, und mit Scheu ehrt er das Priestergeschlecht, Welches in heiligem Ernst das Palladium deutscher Gesinnung Sorgend bewahrt; doch gern gibt dem Gelächter er preis Jene Afterpropheten, die mißverstehend den Meister Frech in bombastischem Klang bergen den nüchternen Sinn.
(Ohne Maske)

Ein klein Geschichtchen will ich hier Erzählen. Ihr erlaubt es mir!
Ein Mann, ein Freund vom Sonderbaren, Hat ohnlängst folgendes erfahren. Ihm kam die Lust, sich einen Affen Als Stubenburschen anzuschaffen. Jüngst ging der Mann nun einmal aus, Und ließ das Tier allein zu Haus; Der Affe aber dachte: »Gut! Hier liegen Stiefel, Rock und Hut! Ich hätte längst schon einmal gern Gespielt, wie er, im Haus den Herrn!« Nun eilt er sich und zwängt und reißt Und zerrt und zieht und drückt und beißt, Bis endlich völlig angekleidet Im Spiegel er Gesichter schneidet. Doch kläglich sah er aus, der Tropf! Den Stiefel trug er auf dem Kopf, Die Arme in den Hosen d'rein; Im Ärmel stak gezwängt das Bein. Er selber zwar gefiel sich sehr Und meinte, wunders, wer er war; Doch als er nun Versuche machte, Umherzugehn, o weh! da krachte Bald hier die Naht, bald wieder dort. Er stolpert, fällt in einem fort, Stößt sich an Tisch und Stuhl und Bank, Schlägt Spiegel ein, zerbricht den Schrank, Bis endlich blutend und zerschunden Sein Herr am Boden ihn gefunden.
So ging's und geht's zu allen Tagen, Wenn Affen fremde Kleider tragen.
(Mit der Maske)

Fern auch lag es dem Dichter, den einzelnen hart zu verletzen; Aber der Gattung erklärt gern er den plänkelnden Krieg. Derberen Witzes bedarf das aristophanische Lustspiel; Nur der verleumdende Spott schleicht auf den Zehen einher, Und auf geglättetem Boden, sie nennen's, der guten Gesellschaft, Reicht er mit lächelndem Mund stechende Rosen dem Freund!
(Wie früher)

Hätt ich dies früher nur gewußt, Ich hätte recht mit voller Lust Den gröbsten Helden in dem Stück Gespielt und, wie ich glaub, mit Glück; Denn all das Bücken, Schmeicheln, Schwänzeln, Das Tellerlecken und Scharwenzeln, Ich könnt es nie zu Dank besorgen. Nun komm ich heut nicht, komm ich morgen!
(Mit der Maske)

Ja, wie hofften wir fromm, das glücklichste Völkchen der Erde, Als wir den Fortschrittsweg glaubten geebnet vor uns! Alles wurde da reiflich erwogen, demütig erbettelt, Und dann aufs neue bedacht, wieder erbettelt aufs neu'. Das war alles gar schön! doch ist mittlerweilen die Freiheit Theoretisch ergraut, praktisch ein lallendes Kind. Endlos wurde gewälzt sisypheischer Stein der Erörterung.
Und was habt ihr erlangt? –
(Die Maske abreißend)

Wozu die Maske? Sie erschwert Es nur, dem Herzen Luft zu machen. Dies Versmaß ist mir zu gelehrt. Ein deutsches Maß für deutsche Sachen! Ein deutsches Maß, den klaren Wein Der Wahrheit recht hinein zu gießen! Und mag der Trank auch bitter sein, Gesunden Sinn darf's nicht verdrießen. Ihr seid ein Volk von Wiederkäuern, Geduldig wie die Lämmerchen, Gewohnt das alte Lied zu leiern In Kammern und in Kämmerchen! Gut dreißig Jahre sind vergangen, Seit ihr um Freiheit suppliziert; Und neu wird morgen anfangen, Was heute euch zu nichts geführt. Der Beifallssturm wird wieder wehen; Adressenflut von Süd und West, Und will's zuletzt denn gar nicht gehen, Ein höflichst schriftlicher Protest! Dann liegt das Recht verbrieft, besiegelt, Und füllt im Aktenschrank die Bände; Die Kammertür wird zugeriegelt, Und die Komödie hat ein Ende. Entwicklung! Du bequemes Wort, Wenn's nur nicht so verwickelt wäre! Das geht so still und langsam fort, Wie das Lavieren auf dem Meere. O Theorie, du harte Nuß! Du bist unendlich schwer zu fassen; Der goldnen Freiheit Praxis muß Weit leichter sich begreifen lassen. Eins aber habt ihr jüngst erkannt: Wurst wider Wurst! die alte Sitte. Man gibt euch nichts; fest zu die Hand! Nichts geben ist die beste Bitte. Und läßt man euch nach Hause gehen, Kann mir nichts, dir nichts es geschehen.
(Mit der Maske)

Dennoch ist groß die Zeit und bedeutsam! Der Engel der Menschheit Schwingt sich auf leuchtender Bahn mächtigen Fluges empor. Schlummernde Kräfte erwachen; sie ringen nach voller Entfaltung, Und durch die Wolken des Sturms dringt der belebende Tag. Aber der Schwindel erfaßt auch die Kämpfenden; arge Verblendung Hüllt sie in tiefere Macht; eines vor allem zumeist, Jene Begierde nach Gold und die Sucht nach Genuß, die im Taumel Selbst das Gemeinste ergreift, weil sie den Himmel vergaß. Solches erkannte der Dichter, als muntere Rhythmen sich fügten, Und durch das scherzende Lied klingt ihm der ernstere Ton.
(Die Maske abnehmend)

Jetzt ist's genug; denn mir wird bang: Zuletzt wird der Prolog zu lang. Dieweil euch nun, so gut es geht, Allhier erlustigt der Poet, Will ich die lieben deutschen Gauen Nach langer Frist einmal beschauen. Wenn gleich dies Spiel damit begann Herauszurufen einen Mann, Ich hoff nicht, daß es damit endet, Daß ihr euch pfeifend heimwärts wendet.
(ab)

...
...


Dreizehnter Auftritt

Flunkerton
steigt in das Schiffchen des Luftballs.

Die Chöre

erscheinen auf der Bühne. Alle reiten auf Steckenpferden. Sie wenden sich, sobald sie gesprochen haben, nach dem Hintergrunde, und händigen jenem ihre Barschaften ein, welche derselbe sorgfältig einpackt. Dann ordnen sie sich rechts und links zu beiden Seiten.

Amtmann
mit zwei Geldsäcken und
Chor der Bürger

Chor der Bürger

Du Wunderland, Schlaraffenland,

Wir ziehen dir entgegen!
Dort kann man sonder viel Verstand
Des lieben Leibes pflegen.

Amtmann

Wenn uns der Mann nicht hat betört,
So ernt' er großes Lob ein!
Dort oben will ich ungestört
Recht exemplarisch grob sein.



Chor der Bürger



Wir kümmern uns dort oben nur
Um Braten, Wein und Trüffeln.
Die Freiheit hoch! Dort darf Zensur
Die Schüsseln nicht beschnüffeln.



Amtmann



Vertreibt euch, wie ihr wollt, die Zeit!
Doch eins nicht zu vergessen:
Ich bin als eure Obrigkeit
Der Erste bei dem Essen.



(Zu Flunkerton)

Heerführer, he! Dort jener Luftball, sprich, wozu?


Flunkerton

Er dienet als Bagagewagen auf der Fahrt.

Leicht müßt ihr sein, sonst tragen euch die Pferdchen nicht.



Chor der Begriffsritter

Endlich naht der große Tag,

Wo es uns gelingen mag
Unsrer Meister Lehren
Glänzend zu bewähren!



Die Gräulichen



Gräßlich ist vom Durst geplagt
Stets der Mond, wie Hegel sagt;
Darum söff er täglich
Aus dem Meer unsäglich.



Dieses nun mit anzusehn,
Wollen wir jetzt selber gehn,
Und auf solche Weise
Lohnt sich unsre Reise.



Die Bläulichen



Was der unsre uns vertraut,
Daß der Mond massiv gebaut
Sei aus Silbererzen,
Nahmen wir zu Herzen.



Jeder bringt ein tüchtig Stück
Auf die Erde sich zurück,
Und mit neuen Gulden
Zahlet man alte Schulden.



Chor der Romantiker


(als Barden gekleidet mit goldenen Harfen)



Von dem ungeheuren Zuge
Kam die seltsamliche Kunde
Auch auf unsre Sängerburgen.
Uns verließ alsbald der Schlummer


Und die schweigsam träge Ruhe.


Abenteuer aufzusuchen,


Ziemt dem echten Dichtermute.





Um dem Selenitenbuben


Und der Mondsbewohner Jugend


Dort zu nah'n mit ernstem Gruße,


Haben wir uns umgebunden
Falsche Bärte, und es fluten
Zu den Fersen uns herunter
Ernsten weiten Faltenwurfes
Die Gewänder, wie sie trugen Einst die Barden. So vermummet Wollen wir im Dichterschmucke Uns erholen von den Wunden, Die uns die Kritik hier unten Hat geschlagen, garstig blutend, Denn im Monde gibt es Schluchten, Tief an achtzehntausend Fuße, Steil gesenkte, nächtig dunkle. Um dem Abgrund alte Buchen Ächzen Mitternachts im Sturme. Zischend aus verschlungnen Wurzeln Fährt die Schlange. Wilde Ure Kämpfen brüllend an dem Ufer Dunkler Wasser, und hinunter Rasen sie in wildem Sturze In die Tiefe. Heisern Rufes Schreien Adler nach dem Blute. Auf dem schwarzen Felsengrunde Liegt der Drache; giftig funkeln Seine Augen; fest umschlungen Hält er eine Felsenkuppe Mit dem Schweife; gelbe Gluten Schnaubt er aus dem Riesenmunde.
Dort nun, wenn das lästig bunte Tageslicht erlischt, zur Stunde, Wenn die Geister machen Runde, Wollen wir hinab zum Grunde! Ja, wir wollen all hinunter! Und wir schaffen graus'ge Wunder Echter Dichtung, kerngesunder, Nichts von dem Tendenzenplunder Euch herauf dann, frisch und munter; Namentlich, wenn hier auf Erden Die Kritik wir lassen werden.
Chor der Dramatiker(mit türkischer Musik)
Ratatschin! bumm! bumm! Das Geschäft der Übersetzer Ist gewaltig übersetzt; Darum wollen nach dem Monde Auch wir übersetzen jetzt! Ratatschin! bumm! bumm! Scribe nennt sich unser Vater, Scribler unser ganz Geschlecht. Aufgewärmte alte Schüsseln Machen wir aufs Neu' zurecht. Ratatschin! bumm! bumm! Will man gar uns nun verachten Das französische Ragout; Für den Mond ist's etwas Neues, Und sie schnalzen dort dazu. Ratatschin! bumm! bumm! Und die Seleniten fliegen! Ei, wer weiß, das bringt uns Glück! Wir verfassen Lufttragödien, Ein geflügelt Kassenstück. Ratatschin! bumm! bumm!
Unendlicher Chor flötender Lyriker
Einer
Mondbeglänzte Zaubernacht, Die den Sinn gefangen hält, Wundervolle Märchenwelt, Steig' auf in der alten Pracht!
Der Chor
Alles haben wir besungen: Sonne, Wonne, Triebe, Liebe. Wenn uns etwas übrig bliebe, Wäre bald der Reim gelungen; Aber ach! mit tausend Zungen, Wenn die frische Flur erwacht, Trällern wir von Frühlingspracht. Ganz verbraucht sind Busch und Quelle, Abgenutzt sogar die helle, Mondbeglänzte Zaubernacht.
Kaum ist noch es zu ertragen, Dieses Feilschen, dies Geplapper! Räderschnurren und Geklapper! Kann die Nachtigall da klagen? Nur polit'sche Tagesfragen Sind's, womit man noch gefällt. Der nur ist der Mann der Welt, Der mit Toben keck beschuldigt, Und der neuen Mode huldigt, Die den Sinn gefangen hält.
Um erbärmlich nicht zu enden In poet'schen Hungersnöten, Müssen wir mit Reim und Flöten Jetzt uns nach dem Monde wenden. Dort mit singbar neuen Spenden Ist die Zauberflur bestellt. Jeder, der sich uns gesellt, Und zu singen Lust hat, freue Sich einstweilen auf die neue Wundervolle Märchenwelt!
Leb denn wohl, du Mondenschimmer, Abgelebter Musenfreier! Unser Lirum-larum-leier Tönt in deinem Strahle nimmer! Dort in das Poetenzimmer Blickt in stiller Sommernacht Dann die Erde, süß erwacht. Alter Reime frisches Schwirren, Veilchenduft und Taubengirren Steig auf in der alten Pracht!
Michel

Wie das Volk da lärmt, als gehör ihm die Welt zu Lehn und in erblicher Pachtung, Daß des denkenden Mannes vernünftiges Wort kaum findet Gehör und Beachtung! – Ein gefährliches Ding ist der Hunger gewiß! Ja ein Untier, nagend und gierend, Das der Mann an der Spree einst trefflich erklärt: »als mich selbst in mir selber negierend«; Wie die Sättigung auch nichts anderes sei, als »die wiedergefundene Einheit Meiner selbst mit mir selbst«, wenn ich »opfernd das Ding«, sie erhalte zu früherer Reinheit. Da nun jeglicher will, daß Deutschland jetzt sei ein einiges, ganz ohne Spaltung, So erkennt man gewiß patriotisch Bemühn, wenn ich sorge für Leibeserhaltung.
Chor der Touristen

Sich in die Luft zu erheben, Rasch durch die Länder zu schweben, Muß doch auf Erden ein Herrliches sein! In die geheimsten Gemächer Blickt durch die Luken der Dächer Man wie der hinkende Teufel hinein. Was sie da schmoren und kochen, Wird dann am Schornstein gerochen, Fettes und Saures und Schinken und Kraut. Ob sie Perücken und Zöpfe Tragen, ob glatzige Köpfe, Wird von da oben am besten erschaut. Um uns nun Flügel zu kaufen, Ziehen auch wir mit dem Haufen Fort in das Wunder verheißende Land; Wenn wir das Reisebeschreiben Dann erst im Fluge betreiben, Fällt wie vom Himmel manch luftiger Band.
Chor der naiven Bettinen

Ich ziehe mit, Ich halte Schritt. Warum, ich weiß es selber nit! Weil's eben gar Zu sonderbar, Ist's auch poetisch, offenbar! Zum schwanken Zweig Der Tanne steig Ich dort im Mond empor sogleich. Mir ist's, ich wär Ein Vöglein sehr; Die Beinchen baumeln hin und her.
Chor der Jesuiten

Man glaubte jüngst uns bei den Toten. Seid ohne Sorg, wir leben zäh! Mit leisem Schritt, auf Katzenpfoten Sind wir beständig in der Näh.
Es schien uns immerdar das Beste: Man nimmt den Finger, drauf die Hand Und drauf den Arm, und mit dem Reste Dann hat man keinen schweren Stand.
Im lieben deutschen Vaterlande War alles schon im rechten Zug. Wir brachten wohl das Ding zustand; Wir machten's wahrlich fein genug.
Als Lehrer hier und dort als Tröster (Man drückt sich durch, wie's gehen mag), Wir bauten erst die kleinen Klöster, Die großen sollten später nach.
Im Baiernland, uns jüngst so teuer, Verloren scheint dort unser Spiel. In Rom selbst ist's nicht ganz geheuer; Der neue Papst reformt zu viel.
Ein kluger Vater sorgt beizeiten, Und unsre Väter, kluge sind's; Drum ist's nicht übel, mitzureiten Nach der lunarischen Provinz.
Kann sich im Mond einmal erschleichen Ein Viertel nur die Klerisei, Dann wird nicht lange Frist verstreichen, So kriegt sie auch die andern Drei.
Der chinesische Missionsverein zu Kassel

S'ist in Kassel desperat! Hätten wir nur erst Chinesen! Doch die Kerle in der Tat Sind noch nie so rar gewesen.
Trifft man endlich einen an, Dem wir lange auf schon paßten, Ist der Bursch von Porzellan Oder gar gemalt auf Kasten.
Der deutsche Michel

Nehmet mich, den deutschen Michel, Mit in eure neue Stadt! Das Berliner Witzgestichel Bin ich endlich müd und satt.
Flunkerton

Ist alles nun geordnet? Jeder auch zu Pferd?
Amtmann
Im Bügel sitzen alle und im Sattel fest.
Flunkerton
Nun wohl, so seid gewärtig jetzt des raschen Flugs! Mit Staunen wird erfüllen euch, was nun geschieht.
Der Gesamt-Chor

Leichter Sinn und frisches Hoffen Legt den Stab in unsre Hand, Und vor unsern Blicken offen Glänzt ein neues Vaterland. Reicher Segen Strahlt entgegen Uns an diesem Freudentag. Endlich ist es eingetroffen, Was in trüber Ferne lag.
Aber doch, indem wir scheiden, Füllt mit Tränen sich der Blick, Und die jüngst entschwundnen Leiden Scheinen kaum noch Mißgeschick. An der alten Heimat halten Zauberbande uns zurück. Wahrlich, der ist zu beneiden, Dem zu bleiben gönnt das Glück!
Nicht die Furcht, weil wir es wagen, Regt sich in beklommner Brust. Nein! der Schmerz, den wir getragen, Und die Zeit vergangner Lust Ziehen leise Nach dem Kreise, Wo so vieles Teure blieb. Selbst das Leid aus fernen Tagen Wird dem Herzen wert und lieb.
Noch ein Lebewohl dem Herde, Wo als Kinder wir gespielt, Wo die Mutter uns belehrte, Kosend uns der Vater hielt! Jenen Räumen, Wo in Träumen Sich das Leben uns erschloß, Und der Morgen das verklärte Frührot auf die Pfade goß!
(Während der letzten Strophe erhebt sich der Luftball mit Flunkertonallein langsam empor, bis zur halben Bühnenhöhe)
Michel

Jü! Jü, mein Pferd! – Zum Teufel, Sir, ihr fliegt allein, Und angewurzelt stehen wir am Boden hier!
Flunkerton(aus der Höhe)

Mir lacht das Herz im Leibe recht, wenn ich hinunterschaue. Wie ich an diesem meinem Werk mich freue, mich erbaue! Da stehen nun die Narren all, so albern, voll Erwarten, Und Kopf an Kopf so dicht gedrängt, wie Kohl in einem Garten! Jawohl, ein Garten ist's, ein Feld! Drin wuchert, wie in Ranken, Unnützes Unkraut überviel an Träumen und Gedanken. In Blüten steht der Torheit Baum, jahraus und -ein bewundert, Die Klugheit, wie die Aloe, kaum einmal im Jahrhundert. Ihr erntet jetzt die Früchte! Hört! Ich sag's, ihr seid betrogen, Und was vom Mond ich euch erzählt, das alles war erlogen! Es waren Ammenmärchen nur, recht alte, abgeschmackte! – Und dann, was wollen Leute dort, wie ihr, so ganz abstrakte? Ihr lebt an tausend Jahre schon in diesen deutschen Landen, Und habt zu Recht zu finden euch bis jetzt noch nicht verstanden. Wenn gar ich nun mit eurem Geld mich auf der Fahrt beschwere, So zieht das Philosophenvolk sich leicht daraus die Lehre: Das Gold ist eitel! Nimmer ziemt's, um eitlen Tand zu klagen! Den äußern Mangel kann mit Lust, wer innen reich, ertragen! Lebt klug! doch eh ich weiter flieg mit voller Segelschwellung, Hab ich vom Dichter noch ein Wort für jene zur Bestellung!
(Zu den Zuschauern)

Wenn gefesselt zur Seite das Schwert auch ruht, Wenn die Trift nicht qualmt von der Feinde Blut, Sind es ruhige, friedliche Zeiten? Und erdröhnt auch im Feld kein Rossegestampf, Und schwebt auch um brennende Hütten kein Dampf, So ist rings doch ein Kämpfen und Streiten.
Laut schallet nach Freiheit ein dürstender Schrei, Und es eilen die Freunde gerüstet herbei, Sich um heilige Banner zu scharen; Und sie tragen als Waffen das schneidende Wort, Sie beschirmen der Wahrheit goldenen Hort Und sie trotzen mit Mut den Gefahren.
Doch hütet euch wohl! Denn ein Dämon der Nacht, Aus finsterer Tiefe verderblich erwacht Die Begierde nach gleißendem Golde, Sie verlocket das Auge, verblendet den Sinn, Sie opfert das Höchste dem schnöden Gewinn, Wie die Lorelei wirbt sie, die Holde.
Da sinkt aus der zitternden Rechte das Schwert; Gleichmütig verlaßt ihr den heimischen Herd, Nach goldenem Vließe zu jagen. Wohl prunkt ihr mit Liedern der Freiheit so gern, Und beachtet doch nicht, wie der schlimmste der Herrn Euch in schmähliche Ketten geschlagen.
(Er fliegt ab)
Chor

Wehe! Wehe! In die Höhe Ist der Schurke fortgeflogen. Garstig hat er mich betrogen. Arge Bosheit! Satansstücke! Und die blanken Guldenstücke, Ob ich je sie wiedersehe? Wehe! Wehe!
Amtmann

Was hilft das Jammern? Hättet ihr euch klug, wie ich, benommen, So dürfte jener Flunkerton, wohin er wollte, kommen. Mein liebes Geld liegt wohlverwahrt daheim, und bleibt das meine, Und was der andre mit sich schleppt, sind schlechte Kieselsteine.
Ein Diener (tritt auf)
Herr Amtmann, endlich find' ich euch! Ich bring euch schlimme Kunde. Faustida, euer Töchterlein, vor einer guten Stunde, Ist sie mit jenem Flügelmann gegangen in das Weite; Sie nahmen mit sich alles Gold und Silber und Geschmeide.
Amtmann
Daß Gott erbarm! Mein Geld! Mein Geld! Die Tochter könnt' ich missen. Zu plündern selbst die Obrigkeit! Der Mensch hat kein Gewissen!
Chor

Wehe! Wehe! In der Höhe Als ein Pünktchen schwebt er oben. Wie ein Traumbild ist zerstoben Dieses Bierpastetenleben! Will kein Windstoß sich erheben, Daß er ihn herunter wehe? Wehe! Wehe!
Michel

Des Amts entsetzt, des Gelds beraubt, es ist zum Desperat-Sein! Von nun an will ich aber auch ein Ultra-Demokrat sein!
Amtmann
Ich armer Mann! Was fang ich an, um zu Kredit zu kommen? Nichts ander's bleibt mir übrig mehr: ich gehe zu den Frommen!
Michel(zu dem Gesamt-Chor)

Am Quell der Wahrheit, wo ihr oft in guten Tagen euch gelabt, Und zur Erholung manchen Trunk der reinsten Lust geschlürfet habt, Dort findet ihr in böser Zeit gewißlich Trost und guten Rat, Wenn euch, wie Philosophen ziemt, die Weisheit Freund ist in der Tat. Und Freunde, die erprobt man nur, wenn dräuend uns das Schicksal grollt; So wird's auch bald erweisen sich, wes Lehre Tombak, wessen Gold. Drum will ich euch verkünden nun, wie ich betrachte unser Weh Dem Denksystem gemäß, das jüngst noch einzig herrschte an der Spree. Er, sitzt der Ärger und der Zorn gemeinlich in der Leber tief, Wie jedermann bemerken kann, dem eine Laus darüber lief. Die Leber aber wissen wir, wie unser hoher Meister lehrt, Ist »das Prinzip, das vom Komet sich ins Lunare hat gekehrt«; Und da zum Monde allesamt wir gehen wollten eben jetzt, So folgt, daß eben alle wir uns großen Nöten ausgesetzt. Ja, glaubt es, oder glaubt es nicht! Wir waren eben in Gefahr In Lebern zu verwandeln uns, in Lebern wir, mit Haut und Haar. Ihr wisset wohl, wie Hegel auch die Leber noch »die Hitze nennt Des Seins für sich«, »den Zorn sodann, der gegen Anderssein entbrennt«; Es werde diese Glut »gelöscht am eh'sten durch die Lungen auch«. So singt zum Schluß, wie's ohnedem verlanget der Komödienbrauch! Ja, singt ein Lied, das stolz empor auf rasch beschwingtem Rhythmus eilt! Dann wird die Leber abgekühlt, die Brust befreit, das Herz geheilt.
Der Gesamt-Chor

Du gepriesenes Land des germanischen Volks, wie bist du vor andern gesegnet, Daß der schwelgende Blick ringsum auf der Flur nur des Reichtums Fülle begegnet! Tief beuget die köstliche Ähre den Halm, und die Saaten, die goldenen, wogen, Und heimwärts schwankt die erfreuliche Last, von stampfenden Rossen gezogen. Da gedeihen erquickliche Früchte genug, frisch glänzend in dunkelem Laube, Und es träuft, auf sonnigen Hügeln geglüht, uns der Wein aus köstlicher Traube. Breit rauschen die herrlichen Ströme hinab, nach dem Meere in Eile gewendet, Von dem Kiele gefurcht, der Schätze uns bringt, von entferntester Zone gesendet. Ehrwürdig im Schmuck der vergangenen Zeit, sich erfreuend gemeinsamen Bandes, Viel blühende Stadt am Ufer entlang und zerstreut auf der Fläche des Landes! Und allorts lebet ein kräftig Geschlecht von Männern, geübt in den Waffen Und vertrauenden Sinns, voll edelen Muts und zu rühmlichen Taten geschaffen. Was beharrender Fleiß in Gewerben vermag, wird von kundigen Händen gestaltet; Wie kaum vordem hat frisch sich die Kunst zu der prächtigsten Blüte entfaltet; Um des Wissens Altar stehn Priester geschart, von heiligem Ernste durchdrungen; Manch herrliches Lied aus begeisterter Brust ist jüngst noch den Sängern gelungen. Du gepriesenes Land des germanischen Volks, wie bist du vor andern gesegnet, Daß der schwelgende Blick ringsum auf der Flur nur des Reichtums Fülle begegnet! Und dennoch sind wir Bettler! Es fehlt uns das Höchste, was Menschen erstreben. Uns fehlet die Freiheit! Es fehlt uns die Luft und das innerlich atmende Leben, Das den Busen erwärmt und den Pulsschlag hebt und zu tüchtigen Taten den Mut gibt. Hier lohnt sich der Kampf! Hier ring' um den Preis, wer der Menschheit heiligstes Gut liebt! Und die Freiheit des Worts und die Freiheit des Rechts und die Freiheit in Denken und Glauben, Wer fühlt sich da mächtig und herrschend genug, sie uns ewig und immer zu rauben? Wer fühlt nicht Kraft zu beharrlichem Kampf und Kraft, den Besitz zu bewahren? Drum haltet am heimischen Herde getreu, als ein einiges Volk in Gefahren! Was zieht ihr hinaus durchs brausende Meer, um des Urwalds Dunkel zu lichten, Und fällt am Missouri die Zeder, am Strand des Ohio die ragenden Fichten, Als lägen die Ufer der Elbe, des Rheins und die andern in geistiger Helle! Hier schwinget die Axt; denn es wächst das Gestrüpp und das Dickicht in wuchernder Schnelle!
Amtmann

Gar schön ist, was ihr eben jetzt uns hergesagt; Doch haben and'res auszuführen wir vorerst. Nicht zur Entscheidung wurde das Begriffsturnier Gebracht am Morgen; unvergeben liegt der Preis.
Michel
Der Mann hat recht, und diesmal folg' ich seinem Rat. Ins Reine kommt ihr mit der Freiheit nimmermehr, Bevor ich richtig festgestellt des Drecks Begriff.
Chor
Wohlauf zum Streit! Zum Markte ziehet dicht geschart, Zu schauen, wer im Nüsseknacken Meister ist! Und wer im Kampf den Gegner tüchtig dort zermalmt, Der nehme Platons Nußzermalmer heim als Lohn!
(Alle reiten auf ihren Steckenpferden ab)
(1843, 1847)




















Struwwellpeter























Zappel-Philipp












































2





















































3


































Der Fliegende Robert

















































































1










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