Den selben Text kann an auf Portugiesisch bei http://purl.pt/151/1/P23.html finden


Wie sich die Schiffart anfahet / auß Portugal nach Rio de Jenero / gelegen in America / vngeferlich in 24. gradus des Tropici Capricorni hoehe.
Caput j.

Wie das Landt America oder Prasilien gelegen ist / wie ich zum teyl gesehen.
Cap. ij.
Cap. ij.
AMerica ist eyn grosses Land / hat vil geschlecht Wilder leut / dieselbigen haben vil verenderung der spraach / vnd seind viel seltzamer Thyer / ist lustig anzusehen / die Beume sein allezeit gruene / hat kein gehoeltze das dieser Land art gehoeltze gleich sei / die leut gehen nacket / es ist in dem teyl landes das zwischen den Tropicis leigt vmb keyne zeit des jars so kalt / als hie vmb Michaelis / aber das teyl landes das ich Seudwers des Tropicus Capricorni ligt / ist etwas kelter / wonen daselbs nation wilder die heyssen Carios / dieselbigen brauchen wilde thires heut / welche sie fein zubereyten / sich damit bedecken / der selbigen Wilden weiber machen dinger von baum wollen garn / wie eyn sack vnden vnd oben offen / die zihen sie an / vnd heyssen auff jre spraache Typpoy. Es hat im landt etliche fruechte der erden vnd beume / daruon sich die leut vnd Tier erneren / die leuthe des landes sein rod brauner Farbe am leibe / der Sonnen halben / welche sie so verbrennet / eyn gerades volck / listig zû aller bossheyt / sehe geneygt jre feinde zuuerfolgen vñ zu essen / &c. jre landtschafft America hat etliche hundert meil Norten vnd Suden in die lenge / deren ich wol fünffhundert meil langes der landschafft her gesiegelt habe / vnd zum teyl / in vielen orten / des landes / gewesen bin.
Von eynem grossen gebirge /welches im Lande ligt
Cap. iij.
Cap. iij.
ES hat eyn gebirge / reychet auff drei meil nahe bei das Meer / auff oertern weiter auch wol neher / vnd gehet an vngeferlich in der hoehe / Boiga de Todolos Sanctus / eyn flecken so genant / dahin die Portugaleser gebawet vnd da wonen / vnnd dasselbige gebirge strecket sich die lenge an dem meer her / vollkomlich 204. meil / vnd in den hoehe 29. Gradus / auff der Suden seiten / der linien æquinoctial / Endet sich der berg auff oertern / ist er acht meil wegs breydt / Hinder dem berge ist gleich landt. Es kommen vil schoener wasserfluess zwisschen dem berge heraus / hat vil wilds. Vnd in dem berg haltet sich eyn art wilder leut die heyssen die Wayganna / die selbigen haben keyne stete wonungen wie die andern / so vor vnd hinter dem berge wonen. Die selbigen Wayganna haben krieg gegen alle die andern nationen / wo sie dero bekommen / essen sie / Desselbigen gleichen auch die andern / sie. Sie ziehen dem gewildt nach in dem gebirg / sein klûg wildt zuschiessen mit dem handtbogen / brauchen vil behendigkeyt mit andern dingen / nemlich mit Schleyffen vnd mit Fallen / darmit sie wildt fangen.
Es hat auch vil wilden honig im gebirg / welchen sie essen.
Sie koennen auch gemeynlich der thier plerren vnd der voegel gesenge / sie desto besser zuerschleichen vnd zuschiessen.
Entzünden jr fewer von zweyen hoeltzern / wie auch die andern Wilden thun. Braten gemeynlich jr fleysch das sie essen. Sie ziehen mit weib vnd kindern.
Wann sie sich etwan hin legern nahe bei jrer feinde landt / knicken sie hecken hart vmb jre huetten her / vff das man sie nicht in der eile vberlauffen koenne / Auch etwan vmb der Tigerthier willen. Stecken Auch scharffe doerner (Maraga eibe Ju genant) vmb die huetten her / gleich wie man hie füß angel legt / das thun sie aus forcht jrer feind. Die gantze nacht haben sie fewr bei sich / wañ der tag anbircht / thun sie es auß / auff das man nicht den rauch sehe vnd jnen nach spuere.
Sie lassen lang har auff dem heupt / Auch lange negel auff den fingern erwachsen. Sie haben sunst auch der rasselen / Maraka genant / wie die andern Wilden / welche sie fuer goetter halten / haben jre getrencke vnd daentze / Auch noch wilde thieres zeene darmit sie schneiden. Steyner keile darmit sie hawen wie die andern nacionen auch gehabt haben / ehe sie mit den schiffen haben gepartirt.
Sie ziehen auch offtmals auß nach jren feinden / Wann sie die fangen woellen / setzen sie sich hinter dürre hoeltzer / die jrer feinde huetten nahe stehn / Thun das darumb / ob etliche auß den huetten kemen holtz zuholen / sie so zufangen.
Sie gehen auch vil tyrannischer mit jren feinden vmb / dann jre feinde mit jnen thun / Vrsach / sie schneiden jnen offtmals arm vnd beyn lebendig ab von grossem neidt. Die andern aber schlagen dise erst tot / ehe sie sie zerschneiden zuessen.
Es hat auch vil wilden honig im gebirg / welchen sie essen.
Sie koennen auch gemeynlich der thier plerren vnd der voegel gesenge / sie desto besser zuerschleichen vnd zuschiessen.
Entzünden jr fewer von zweyen hoeltzern / wie auch die andern Wilden thun. Braten gemeynlich jr fleysch das sie essen. Sie ziehen mit weib vnd kindern.
Wann sie sich etwan hin legern nahe bei jrer feinde landt / knicken sie hecken hart vmb jre huetten her / vff das man sie nicht in der eile vberlauffen koenne / Auch etwan vmb der Tigerthier willen. Stecken Auch scharffe doerner (Maraga eibe Ju genant) vmb die huetten her / gleich wie man hie füß angel legt / das thun sie aus forcht jrer feind. Die gantze nacht haben sie fewr bei sich / wañ der tag anbircht / thun sie es auß / auff das man nicht den rauch sehe vnd jnen nach spuere.
Sie lassen lang har auff dem heupt / Auch lange negel auff den fingern erwachsen. Sie haben sunst auch der rasselen / Maraka genant / wie die andern Wilden / welche sie fuer goetter halten / haben jre getrencke vnd daentze / Auch noch wilde thieres zeene darmit sie schneiden. Steyner keile darmit sie hawen wie die andern nacionen auch gehabt haben / ehe sie mit den schiffen haben gepartirt.
Sie ziehen auch offtmals auß nach jren feinden / Wann sie die fangen woellen / setzen sie sich hinter dürre hoeltzer / die jrer feinde huetten nahe stehn / Thun das darumb / ob etliche auß den huetten kemen holtz zuholen / sie so zufangen.
Sie gehen auch vil tyrannischer mit jren feinden vmb / dann jre feinde mit jnen thun / Vrsach / sie schneiden jnen offtmals arm vnd beyn lebendig ab von grossem neidt. Die andern aber schlagen dise erst tot / ehe sie sie zerschneiden zuessen.
Wie die Wilden Tuppin Jnba deren gefangner ich war / jre wonungen haben.
Cap. 4.
Cap. 4.
Sie haben jre wonungen vor dem vorgenanten grossen gebirge / hart bei dem Meer / auch hinder dem berge strecket sich jre wonung wol 60. meil / vnd es kompt eyn fluß wassers auß dem berge in das meer fliessen / den selbigen bewonen sie auff eynen ort / vnd heysset die Paraeibe / die lenge an dem meer strome her / haben sie vngefehrlich 28. meile landes die sie bewonen / sein allenthalben mit feinden bedrenget / Auff der Nort seiten grentzen sie an eyn art Wilder / heyssen Weittaka / sein jre feinde / auff der sudenseiten jre feinde heyssen Tuppin Jkin / landtwerts in jre feinde / sein genant Karaya / dañ die Wayganna im gebirg hart bei jn / vñ noch eyn art heyssen Markaya / wonen zwischen jnen / von denselbigen haben sie grosse verfolgung / die vorgenanten geschlechte haben krieg durch eynander her / vnd wenn jrer eynden andern fahet den essen sie.
Sie setzen jre wonungen gerne vff oerter da sie wasser vnd holtz nicht weit haben / Wild vnd Fische desselbigen gleichen / vnd wan sie es auff eynem ort verhert haben / verandern sie jre wonungen auff andere oerter / vñ wen sie wollen jre huetten machen / versamlet eyn Oberster vnter jnen eyn parthei oder 40. man vnd weib / so viel er bekommen kan / das sein gemeynlich freunde vnd verwanten.
Sie setzen jre wonungen gerne vff oerter da sie wasser vnd holtz nicht weit haben / Wild vnd Fische desselbigen gleichen / vnd wan sie es auff eynem ort verhert haben / verandern sie jre wonungen auff andere oerter / vñ wen sie wollen jre huetten machen / versamlet eyn Oberster vnter jnen eyn parthei oder 40. man vnd weib / so viel er bekommen kan / das sein gemeynlich freunde vnd verwanten.
der huetten vñ stocketen.
Caput V.

Dieselbigen richten eyne huetten auff / welche ist vngeferlich 14. fuesse breyd / vnd wol 150. fuesse lang / darnach jrer vil sein. Sein ungeferlich 2. klofftern hoch sein oben rund wie eyn keller gewelbe / dieselbigen decken sie dicke mit palmen zweigen / dz es nicht darin regnet / die huette ist alle offen inwendig / es hat keyner keyn sonderlich zûgemacht gemach / eyn yedes der parteien man vnd weib / hat eynen raum / in der huetten / auff eyner seiten / von 12. fuessen / auff der andern seiten / desselbigen gleichen eyn ander partei / so sein jre huetten vol / vnd eyn yede partei hat jr eygen fewer / der oeberste der huetten hat sein losament mitten in der huetten / sie haben alle gemeynglich drei pörtlin / auff yderm ende eyns / vnd mitten eyns / sein nider / dz sie sich muessen buecken wen sie auß vnd in gehen / jrer doerffer wenig haben vber sieben huetten / lassen eynen platz zwischen den huetten / da sie jre gefangene auff todt schlagen. Auch sein sie geneygt Festungen vmb jre huetten zumachen / die ist so= Sie machen eyn Stocket vmb die huetten her auß Palmen beumen / die spalten sie von eynander. Das Stocket ist wol anderthalb klaffter hoch / machens dick das keyn pfeil hindurch mag kommen / haben kleyne schießloechlin darin da sie herauß flitschen / Vnd vmb das stocket her machen sie noch eyn ander stocket / von grossen hohen reydeln / Aber sie setzen die reydel nicht hart bei eynander / nur das eyn mensch nicht kan hindurch kriechen / Vnd es haben etliche den gebrauch / Das sie die koepffe deren so sie gessen haben / vff die stocketen stecken / vor den eingang der huetten.
Wie sie Fewr machen.
Caput vj.

Sie haben eyne art holtzes / die heysset Vrakueiba / des truecknen sie / vnd nemen sein dan zwey stecklin eyns fingers dick / reiben eyns auff dem andern / das gibt dann staub von sich / vnd die hitze von dem reiben stecket den staub an / Darmit machen sie fewr / wie diese figut anzeygt.
Sie schlaffen in dingern die heyssen Jnni vff jre spraach / sein von baumwollen garn gemacht / die binden sie an zwen pfoele vber die erden / vnnd haben die nacht stets fewr bei sich. Sie gehn auch nit gern die nacht auß jren huetten / jres behûfes zuthun / one fewr / so sehr foerchten sie sich fur dem Teuffel welchen sie Jngange nennen / vnd jnen offtmals sehen.
Wie geschickt sie sein wild thirer vnd fische zû schiessen mit pfeilen.
Cap. viij.
Cap. viij.
ie hingehen es sei im gehoeltze oder beim wasser / haben sie stetz jr bogen vnd pfeile bei sich. Wann sie im gehoeltze gehn / haben sie steiff jr gesicht in die hoehe nach den beumen hin vnd wider / wann sie etwas vernemen von groben vogelen / Meerkatzen oder sunst Thieren / welche sich auff den beumen halten / gehen hinzû / vnterstehen es zuschiessen / volgen jme so lang nach biß das sie etwas bekommen. Selten wañ eyner aussen ist nach weydwerck / das er ledig heym komm.
Desselbigen gleichen ziehen sie den Fischen nach / hart bei den vbern des meers / haben eyn scharff gesicht / Wann sich etwan eyn fisch erhebet / da schiessen sie nach / wenig schoesse feylen. So bald eyner troffen wirt / springen sie ins wasser / vñ schwimmen jm nach. Etliche grobe fische / wann sie den pfeil in sich fuelen / begeben sie sich nach dem grunt denselben ducken sie nach etwan in die sex klaffter tieff / bringen jn mit.

Haben auch sunst kleyne hemlein / welches garn da sie es von stricken / zihen sie von spitzen langen blettern / welche sie heyssen Tockaun. Vnd wann sie mit den gernlein fischen wollen / versamlen sich jrer etlich / yeder hat sein eygens bezirckeln eynen ort wassers da es icht tieff ist / dann gehen etliche in den kreys schlahen ins wasser / so begert der fisch der tieffe / kompt jnen so in jr garn / wer die meysten fahet teylet den andern mit.
Es kommen auch offtmals die / so weit von dem meer wonen / hinzû / fangen vil fische / braten sie duerr / zerstossen sie / machen mehl darauß / welchs sie wol derren / das es lange zeit weren kan / das fueren sie mit heym / essen wurtzel mehl darzû / dañ solten sie die fische sunst gebraten mit heym fueren wereten sie nit lang / dann sie sie nit saltzen / auch gehet des mels mehr vber eyn hauffen dann der gantzen gebratnen fische.
Desselbigen gleichen ziehen sie den Fischen nach / hart bei den vbern des meers / haben eyn scharff gesicht / Wann sich etwan eyn fisch erhebet / da schiessen sie nach / wenig schoesse feylen. So bald eyner troffen wirt / springen sie ins wasser / vñ schwimmen jm nach. Etliche grobe fische / wann sie den pfeil in sich fuelen / begeben sie sich nach dem grunt denselben ducken sie nach etwan in die sex klaffter tieff / bringen jn mit.

Haben auch sunst kleyne hemlein / welches garn da sie es von stricken / zihen sie von spitzen langen blettern / welche sie heyssen Tockaun. Vnd wann sie mit den gernlein fischen wollen / versamlen sich jrer etlich / yeder hat sein eygens bezirckeln eynen ort wassers da es icht tieff ist / dann gehen etliche in den kreys schlahen ins wasser / so begert der fisch der tieffe / kompt jnen so in jr garn / wer die meysten fahet teylet den andern mit.
Es kommen auch offtmals die / so weit von dem meer wonen / hinzû / fangen vil fische / braten sie duerr / zerstossen sie / machen mehl darauß / welchs sie wol derren / das es lange zeit weren kan / das fueren sie mit heym / essen wurtzel mehl darzû / dañ solten sie die fische sunst gebraten mit heym fueren wereten sie nit lang / dann sie sie nit saltzen / auch gehet des mels mehr vber eyn hauffen dann der gantzen gebratnen fische.
Was gestalt die leut haben.
Caput ix.
Caput ix.
ES ist eyn feines volck / von leib vnd gestalt / beyd fraw vñ man / gleich wie die leut hie zû lande / nur das sie braun von der Sonnen sein / dañ sie gehen alle nacket / jung vnd alt / haben auch gar nichts vor den schemen / vnd sie verstellen sich selbs mit vermalen / haben keyn baert / dañ sie pfluecken sie aus mit den wûrtzeln / so offt er jnen wechst / machen loecher in den mund vnd ohren darin hangen sie steyne / das ist jr zirat / vnd behencken sich mit federn.
Womit sie hawen vnd schneiden auff den enden
/ da sie keyner Christen wahr bekommen koen nen /
als Exte / Messer vnd Scheren.
Cap. x.
Cap. x.
Sie haben vormals / ehe dann schiffe ins landt sein kommen / vnd haben auch noch auff vilen orten des landes dahin keyne schiff kommen / nemlich eyn art schwartz blawer steyne / machen jnen wie eynen keil / vnd den breytesten ort machen sie stumpff scharff / ist wol eyner spannen lang / zweyer finger dick / eyner handt breyt / Etliche sein groesser / etliche kleyner. Darnach nemen sie eyn schmal reydelin / vnd beugen es oben drum her / bindens mit bast zusamen.
Dieselbige figur haben nun auch die eiserne keil / so jnen die Christen geben auff etlichen orten. Aber sie machen nun die staehele auff eyn ander weise / eyn loch hindurch / da stecken sie den keil ein / das ist jr beihel da hawen sie mit.
SJe nemen auch wilde schweins zeen / vnd wetzen sie inn der mitte das sie scharff werden / vnd binden sie dañ zwischen zwey hoeltzlein / Darmit schaben sie dann jre pfeil vnd bogen / daß sie so rund werden / als ob sie gedrehet weren.
Brauchen auch eynen zan von eynem thier Pacca genant / den wetzen sie vorne scharpff / vnnd wann sie gebrechen am leibe haben / des gebluets halben / kratzen sie sich auff der stele da es jnen wehe thut / das blûtet dañ / das ist jr schrepffen.
Dieselbige figur haben nun auch die eiserne keil / so jnen die Christen geben auff etlichen orten. Aber sie machen nun die staehele auff eyn ander weise / eyn loch hindurch / da stecken sie den keil ein / das ist jr beihel da hawen sie mit.
SJe nemen auch wilde schweins zeen / vnd wetzen sie inn der mitte das sie scharff werden / vnd binden sie dañ zwischen zwey hoeltzlein / Darmit schaben sie dann jre pfeil vnd bogen / daß sie so rund werden / als ob sie gedrehet weren.
Brauchen auch eynen zan von eynem thier Pacca genant / den wetzen sie vorne scharpff / vnnd wann sie gebrechen am leibe haben / des gebluets halben / kratzen sie sich auff der stele da es jnen wehe thut / das blûtet dañ / das ist jr schrepffen.
Was jr brode ist
/ wie jre fruechte heyssen /
wie sie es pflantzen
/vnd machen das man sein geniessen kan.
Cap. xj.
Cap. xj.
DJe oerter dahin sie pflantzen woellen / hawen sie beume nider / vnd lassen die eynen monat oder drei duerren / darnach stricken sie fewer darin vnd verbrennen sie / dañ pflantzen sie jre wurtzelen zwischen die stoecke / von welcher sie jren behelff haben / heysset Mandioka / ist eyn beumlin eyner klofftern hoch / gibt drei wurtzeln von sich wen sie der wurtzeln geniessen woellen / zihen sie das beumlin auß / vñ brechen die wurtzeln ab / vnd brechen dañ der zweiglein von den beumen vnd stickens wider in die erden / das krieget dañ wurtzeln / vnd in sex monaten wird es so groß / das man seiner geniessen kan / sie nuetzen die wurtzeln auff dreiley weise.

Zum ersten reiben sie die auff eynem steyn / gar in kleyn kruemlein / dañ persen sie den safft daruon mit eynem dinge von palmen zweigen schalen gemacht heyst tippiti so wird es trucken / darnach reden sie es durch eyn sieb / vnd backen dañ von dem Meel duenne kuchen.
Das ding darinne sie jr meel derren vnd backen / ist von Thon gebrant / gestalt wie eyn grosse schussel. Auch nemen sie die wurtzeln frisch / vnd legen sie in wasser / lassen sie darinnen faul werden / nemen sie dañ wider vnd legen sie vber das fewer / in den rauch / lassen sie truckenen / die trucknen wurtzeln nennen sie dann Keinrima vnd weren lang / vnd wann sie es dann nutzen woellen / stossen sie es in eynem moerser von holtz gemacht / so wirt es so weiß wie weyssen meel / daruon machen sie kûchen die heyssen sie Byyw.
Auch nemen sie wol gefeullete Mandioka / ehe sie jnen truckenen / vnd vermengens mit truckenem vnd mit gruenem / da derren sie eyn meel auß / das weret wol eyn jar / vnd ist gleich gût zuessen / vnd sie nennen das Meel V. Y. than.
Auch machen sie auß fisch vnd fleysch meel / thun jm also / braten das fleysch oder fisch vber dem fewer jm rauch / vnd lon es gantz duerre werden / zerpfluecken es / derren es dennoch noch eyn mal auff dem fewer inn gefessen / welche sie darzû gebrant haben / heyssen Yneppaun / darnach stossen sie es kleyn in eynem hoeltzern moersser / vnnd seihen es durch eyn sieb / machen es so zû meel / das wert lange zeit / dañ sie haben keynen gebrauch fisch vnd fleysch zu saltzen. Solch meel essen sie dann zû dem wurtzel meel / vnd es schmecket ziemlich wol.

Zum ersten reiben sie die auff eynem steyn / gar in kleyn kruemlein / dañ persen sie den safft daruon mit eynem dinge von palmen zweigen schalen gemacht heyst tippiti so wird es trucken / darnach reden sie es durch eyn sieb / vnd backen dañ von dem Meel duenne kuchen.
Das ding darinne sie jr meel derren vnd backen / ist von Thon gebrant / gestalt wie eyn grosse schussel. Auch nemen sie die wurtzeln frisch / vnd legen sie in wasser / lassen sie darinnen faul werden / nemen sie dañ wider vnd legen sie vber das fewer / in den rauch / lassen sie truckenen / die trucknen wurtzeln nennen sie dann Keinrima vnd weren lang / vnd wann sie es dann nutzen woellen / stossen sie es in eynem moerser von holtz gemacht / so wirt es so weiß wie weyssen meel / daruon machen sie kûchen die heyssen sie Byyw.
Auch nemen sie wol gefeullete Mandioka / ehe sie jnen truckenen / vnd vermengens mit truckenem vnd mit gruenem / da derren sie eyn meel auß / das weret wol eyn jar / vnd ist gleich gût zuessen / vnd sie nennen das Meel V. Y. than.
Auch machen sie auß fisch vnd fleysch meel / thun jm also / braten das fleysch oder fisch vber dem fewer jm rauch / vnd lon es gantz duerre werden / zerpfluecken es / derren es dennoch noch eyn mal auff dem fewer inn gefessen / welche sie darzû gebrant haben / heyssen Yneppaun / darnach stossen sie es kleyn in eynem hoeltzern moersser / vnnd seihen es durch eyn sieb / machen es so zû meel / das wert lange zeit / dañ sie haben keynen gebrauch fisch vnd fleysch zu saltzen. Solch meel essen sie dann zû dem wurtzel meel / vnd es schmecket ziemlich wol.
Wie sie jre speis gar machen.
Ca. XII.
Ca. XII.
ES seind vil geschlecht der voelcker die keyn saltz essen. Diejenigen da ich vnter gefangen war / deren etliche essen saltz / welchs sie von den Frantzosen / die mit jnen handeln / gesehen hatten. Aber sie berichten mich / Wie eyn nation voelcker / daran jr landt stosset / heyssen die Karaya / landtwerts hinein von dem meerab / die da saltz maechten von palmen beumen / vnd dasselbige essen / aber die fein vil brauchten zu essen / lebten nicht lang. Vnd sie machen es vff den gebrauch dañ ich es sahe vnd darzû halff: Sie hawen eynen dicken palmen baum vmb / vnd kliberen den inn kleyne spreißlin / machen darnach eyn gestelle von trucknem holtz / legen die spreißlein darauff / vnd verbrennen sie mit dem duerren holtz zu aeschen / von der aeschen machen sie laugen / vnd die siden sie / das scheydet sich wie saltz. Kch meynet es were Salpeter gewesen / probieret es im fewr / war aber keyner / schmacket wie saltz / war graw von farben / Aber der mehrer teyl voelcker essen keyn saltz.
Wenn sie etwas sieden es sei fisch oder fleysch / thun sie gemeynlich gruenen pfeffer darin / vnd wañ es zimlich gahr ist / heben sie es auß der bruee / vnd machen dañ eynen duennen brei drauß / den heyssen sie Mingau / drincken jn auß Kuerbessen / welche sie vor gegesse haben / auch wann sie eynerley speise machen wollen / es sei fleysch oder fische / das es eyn zeitlang were / das legen sie 4. spannen hoch / vber das fewer / auff hoeltzleyn / vnd machen dañ eyn zimlich fewer darunter / lassen es so braten vnd reuchern / bis das es gantz drucken wird. Wann sie es darnach essen woellen / so sieden sie es wider auff / vnd essens / vnd solch fleysch heyssen sie Mockaein.
was für regiment vnd ordnung sie haben mit der Obrigkeyt vnd rechten.
Caput xiij.
Sie haben sonderlich keyn regiment oder recht / eyn yede huette hat eynen oberste der ist jr kuenig. Dann alle jr obersten sein von eynem stam / eyns gebiets vnnd regiments / man mag draus machen was man wil. Es mag sich etwan eyner mehr gebraucht haben dann der ander in kriegs handlung / das er der gestalt mehr gehor hat wan sie zû kriege ziehen dañ die andern / gleich wie der vorgemelte Konian Bebe. Sonst hab ich keyn sonderlich recht vnder jnen vernommen / dann das die juengsten seind den eltisten gehorsam zuthun was jre sitten mitbringen.
Wann etwan eyner den anden er schlecht oder er scheußt / ist die freundtschafft bereytet den widerumb zutoedten / wie wol es selten geschicht. Auch seind sie jrem obersten der huetten gehorsam / was der eynen heyßt das thut er sonder eynigen zwangk noch forchte / dann alleyn auß gûtem willen.
Wie sie jre düppen vnd gefeß backen /die sie brauchen.
Cap. xiiij.
DJe Weiber machen die gefeß die sie nuetzen / also: Sie nemen Thon / vnd machen den wie eyn teyg / daraus machen sie was gefeß sie woellen / lassens eyn zeitlang trucknen / wissens fein zuuermalen / Vnd wann sie die backen woellen / stulpen sie die auff steyne / setzen dann vil truckner baumschalen drum her / stecken sie an / vnd darmit werden sie gebacken / das es gluehet als eyn heyß eisen.
wie sie jre gedrencke machen daran sie sich druncken drincken
/ vnd wie sie sich halten mit dem trincken.
Caput xv.
DAs weibs volck machet die getrencke / sie nemen die wurtzel mandioka / vnd sieden grosse dueppen vol / wens gesotten ist / nemen sie es auß den dueppen / giessens inn eyn ander dueppen oder gefeß / lassens eyn wenig kalt werden / dann setzen sich die jungen maegde darbei / vnd kewen es mit dem munde / vnd das gekewtte thun sie in eyn sonderlich gefeß.
Wann die gesottenen wurtzeln alle gekewet sein / thun sie das gekewete wider in das doeppen / vnd giessen es widerumb voll wassers / vermengens mit den gekeweten wurtzelen / vnd dann lassen sie es widerumb warm werden.
Dann haben sie sonderliche gefeß / welche sie halb in die erden begraben haben / brauchen sie darzû / gleich wie man hie die fass zum wein oder bier gebraucht / Da giesen sie es dann ein / vnd machens wol zû / das giert in sich selbst / wirt starck / lassen es also zwen tage tehen / darnach trincken sie es / werden truncken daruon / Jst dicke / speisset auch wol.
Es machet eyn yede huette jre sonderlich getrencke / Vnd wann sich jrer eyn dorff will froelich machen / welches gemeynlich des monats eynmal geschicht / So gehn sie erst alle mit eynander in eyne huetten / Trincken da erst auß / das gehet so auff dere reige her / biß das sie die getrencke in allen huetten auß getruncken haben.
Sie setzen sich vmb die gefeß her da sie trincken / etliche auff fewrbrende / etlichen setzen sich vff die erden. Die weiber reichen jnen die getrencke fein ordentlich / Etliche stehen / singen vnd tantzen vmb die gefeß her / Vnd auff der stetde da sie trincken / schlagen sie auch jr wasser ab.
Das trincken wehret die gantze nacht / dantzen auch wol zwischen den brenden her / rûffen vnnd blasen mit posaunen / machen eyn schrecklich geruecht wann sie truncken werden. Auch sihet man wenig das sie vneyns werden. Sie sein auch eynander sehr guenstig / was der eyne mehr hat von essen speiß dann der ander / teylet er jme mit.
was der Maenner zierde ist
/ vnd wie sie ich vermalen /
vnd was jre namen sein.
Caput XVI.
Caput XVI.
Sie machen eyne platten vff jrem haupt / lassen drumdher eyn krentzlein von haren wie eyn moench. Jch hab sie offt gefragt / woher sie das muster der haar hetten / Sagten sie / Yhre vorvaetter hettens an eynem Manne gesehen / der hette Meire Humane geheyssen / vnd hette vil wunderbarlichs dings vnter jnen gethan / vnd man wil es sei eyn Prophet oder Apostel gewesen.
Weiter fragte ich sie / womit sie hetten die har konnen abschneiden / ehe jnen die schiff hetten scheren bracht / sagten sie hetten eynen stein keil genomen / hetten eyn ander ding darunter gehalten / daruff die har abgeschlagen / dañ die mittelste platte hatten sie mit eynem schiber / eyns gehellen steyns / welche sie vil brauchen zum scheren / gemacht. Weiter haben sie eyn ding von roten feddern gemacht / heysset kannittare / das binden sie vmb den kopff.

Sie haben auch in den vndersten lippen des mundes / eyn groß loch / das machen sie von jugent auff / wañ sie noch jungen sein / stechen sie jnen mit eynem spitzen hirtzhorns knochen eyn loechlin hindurch / darin stecken sie dañ eyn steynlein oder eyn hoeltzlein / vnd schmirens dañ mit jren salben / das loechlin bleibt dañ offen / wen sie nun so groß werden / das sie werhafftig sein / so machen sie es jnen groesser / dañ so steckt er eynen grossen gruenen steyn darin / Der ist so geformiret / vnd das schmale ende / oben / kompt inwendig / inn die lipen zuhangen vnd das dicke heraus / vnd die lippen des mundes / hengt jnen allezeit nider von dem gewigt des steyns / auch haben sie auff beyden oertern des mundes / jn yedem backen noch eynen kleynen steyn / der / vnd sie wetzen die steyne aber lang rund. Etliche haben sie von Cristall steynen / die sein schmal / aber wol so lang. Vnd noch haben sie eynen zieraht / den machen sie auß grossen meerschnecken heusern / die heyssen sie Matte pue / ist gemacht wie eyn halb mohn / das hencken sie an den halß / vnd es ist schne weiß / Bogessy genant.
Auch machen sie weisse korellen von merschnecken die hencken sie an den hals ist eyns haimen dicke / haben vil arbeyt solche zumachen.
Auch binden sie Fedderbuesche an die Arme / vermalen sich schwartz / auch mit roten vnd weissen federn / so bundt durch eynander / vnd die federn kleyben sie auff den leib / mit materien die kompt auß den beumen / das streichen sie auff die oerter da sie sich befeddern woellen. Darauff streichen sie die feddern / das bleibt kleben. Vnd sie malen sich auch / eynen arm schwartz / den andern rot / die beyne vnd den Leib desselbigen gleichen.
Auch machen sie weisse korellen von merschnecken die hencken sie an den hals ist eyns haimen dicke / haben vil arbeyt solche zumachen.
Auch binden sie Fedderbuesche an die Arme / vermalen sich schwartz / auch mit roten vnd weissen federn / so bundt durch eynander / vnd die federn kleyben sie auff den leib / mit materien die kompt auß den beumen / das streichen sie auff die oerter da sie sich befeddern woellen. Darauff streichen sie die feddern / das bleibt kleben. Vnd sie malen sich auch / eynen arm schwartz / den andern rot / die beyne vnd den Leib desselbigen gleichen.
Haben auch eynen zierraht von Straußfedern gemacht / Das ist eyn groß rund ding von federn / das binden sie auff den hindersten wann sie zû krieg ziehen gegen jre feinde / oder wann sie sunst eyn fest machen / heysset Enduap.
Jre namen nennen sie nach den wilden thieren / vnd sie geben sich vil namen / aber doch mit dem vnterscheyd / Wann sie erst geboren werden / so wirdt jnen eyn Nam gegeben / den behalten sie nur solang / biß das sie wehrhafftig werden / vñ Feinde todt schlagen / so vil er dañ getoedtet hat / so manchen namen hat er.
was der weiber zierraht ist.
Cap. 17.
DJe Weiber malen sich vnter dem angesicht / vnd vber den gantzen leib / auch auff die vorgesagte weise / wie sich die Maenner vermalen. Aber sie lassen das haar lang wachsen / wie auch andere weiber. Haben sonderlich keynen zierraht / dañ in den ohren haben sie loecher / da hencken sie dinger ein / sein vngeferlich eyner spannen lang / rund / vngeferlich eynes daumen dick / heyssen auff jre spraach nambibeya / machen es auch von meerschnecken / Matte pue genant.
Yhre namen sein nach den Voeglen / Fischen / Fruechte der beume geheyssen / haben von jugent auff nur eynen namen / aber so manchen schlauen die maenner todt schlagen / so manchen namen geben sich die weiber auch.
Yhre namen sein nach den Voeglen / Fischen / Fruechte der beume geheyssen / haben von jugent auff nur eynen namen / aber so manchen schlauen die maenner todt schlagen / so manchen namen geben sich die weiber auch.
Wann eyns dem andern lauset / die leuse essen sie. Jch hab sie offtmals gefraget / warumb sie es thun / Sie sagten / Es weren jre feinde / Essen jnen vom heubt / woellen sich an jnen rechen.
Es seind auch keyne besondere Hab Ammen da. Wañ eyn weib in kinds noeten ist / lauifft hinzû wer der nechst darbei ist beyde man vnd weib. Jch hab sie sehen gehen vngeferlich in den vierdten tag darnach / wie sie geberet hatten.
Sie tragen jre kinder auff dem ruck / in keippen von baumwoln garn gmacht / thun jr arbeit mit jn / die kindlin schlafen vñ seind wol zufrid / wie sehr sie sich mit jnen buecken vnd regen.
wie sie den kindlein den ersten namengeben.
Cap. xviij.
DEr Wilden eyner / welcher mich fahen hulff / seine fraw / hatte eynen jungen sohn geberet / etliche tage darnach / nam er seine nechsten nachpawern der huetten / befragte sich mit jnen / was er dem kinde wol vor eynen namen geben solte / der tapfer vnd schrecklich were / sie hielten jme vil namen vor / die jme nicht behagten / meynte er woelle jme der vier vorvaetter namen eynen geben / sagte die kinder so der namen hetten / gedeieten wol / vnd weren spuerig schlauen zufangen / Nennete die vier vorvaetter / der erste hieß Krimen / der ander Hermittan / der dritte Koem / des vierdten namen hab ich nicht behalten Jch gedachte als er von Koem sagte / es mueste Cham sein Aber Koem heysset auff jre spraach der morgen. Sagte ich jm / Das er jme denselben namen gebe / Dann derselbige würde freilich seiner vorvaetter eyner gewesen sein. Der namen eynen behiels das kindt. So geben sie jren kindern namen / sonder Tauff vnd Beschneidung
Wie vil weiber eyner hat /
vnd wie er sich mit jnen helt.
Cap. xix.
Cap. xix.
ES hat der meyste hauff vnter jnen / eyner eyn weib / etliche auch mehr. Aber etliche von jren Kuenigen haben xiij. oder xiiij. weiber. Der Koenig dem ich das letzte mal geschenckt wurde / von welchem mich die Frantzosen keufften / Abbati Bossange genant / der hatte vil weiber. Vnd eyne die sein erste gewesen war / die war die oberste vnter jnen. Eyne yedere hatte jr eygen losament in der huetten / eygen fewr / je eygen wurtzeln gewechs / mit welcher er dann zuthun hatte / in der selbigen losament war er / die gab jm zuessen / das gieng so vmb. Die kinder so sie haben / wens kneblin sind / vnd sie groß werden / ziehen sie auff weydwerck / vnd was sie bringen / gibt eyn yeder seiner mutter / die kochen das / vnd theylen dañ den andern mit / vnd die weiber vertragen sich wol vnternander. Sie haben auch den gebrauch / das eyner dem andern eyn weib schenckt so er eyner mued ist. Auch schenckt eyner dem andern etwan eyn dochter oder schwester.
Wie sie sich verloben.
Cap. xx.
SJe verloben jre doechter wann sie noch jung sein / vnd so sie groß werden das jnen weibs gebrauch kompt / schneiden sie jnen die haat ab vom kopff / kratzen jnen besonderliche schnidde in den ruecke / binden jnen etliche wilde thiers zene an den hals / darnach wann das haar wider gewachsen ist / vnd die schnid zûgewachsen seind / so sihet man gleich mol das zeychen der schnid / dann sie thun etwas drein damit es schwantz bleibe wann es zûgeheylet, das halten sie so fuer eyn ehr.
Wann solche ceremonien geendet sein / darnach vberliffern sie dem der sie haben sol / machen sonderlich keyn Ceremonien. Man vnd Weib halten sich auch gebuerlich / machen jre sachen heymlich.
Jtem / Jch hab auch gesehen / das eyn Oberster von jnen bei zeiten des morgens frue durch alle huetten gieng / vñ kratzte die Kinder mit eynem scharpffen fisch zane in die beyn / sie damit forchtsam zumachen / auff das / wann sie vnleidlich werden / die aeltern jnen trawetenn / jener kompt / damit sie sie schweygen.
Wann solche ceremonien geendet sein / darnach vberliffern sie dem der sie haben sol / machen sonderlich keyn Ceremonien. Man vnd Weib halten sich auch gebuerlich / machen jre sachen heymlich.
Jtem / Jch hab auch gesehen / das eyn Oberster von jnen bei zeiten des morgens frue durch alle huetten gieng / vñ kratzte die Kinder mit eynem scharpffen fisch zane in die beyn / sie damit forchtsam zumachen / auff das / wann sie vnleidlich werden / die aeltern jnen trawetenn / jener kompt / damit sie sie schweygen.
Was jre gueter sein.
Cap. XXI.
Cap. XXI.
ES ist keyn parthierung vnter jnen / Wissen auch von keynem gelt zusagen. Jre schetze sein feddern von voegeln / welcher der vil hat der ist reich / vnd welcher seine steyn in den lippen des munds hat / der ist auch der reichesten eyner.
Eyn yede parthei Man vnd Weib haben jr eygen wurtzeln gewechs daruon sie essen.
Was jr groeseste ehr ist.
Cap. XXII.
Cap. XXII.
DAs ist jr ehr / Wann eyner vil Feinde gefangen vnnd todt geschlagen hat. Dann das ist gebreuchlich vnter jnen / So manchen feind eyner todt schlecht / so manchen namen gibt er sich. Vnd das sein die vornemsten vnter jnen / welche solcher namen vil haben.
Woran sie gleuben.
Cap. XXIII.
Cap. XXIII.
SJe gleuben an eyn ding / das wechset wie eyn kuerbs / ist so groß wie eyn halb maß doeppen. Jst inwendig hoel / stecken eyn stecklin dardurch / schneiden eyn loechlein darain wie eyn mundt / vnd thun kleyne steynlein darein / das es rasselt / Rasselnd darmit wann sie singen vnd tantzen / vnd heyssen es Tammarake. Ist so geformirt wie volget.


Dieselbigen hat das Mans volck / eyn yeder sein eygens / so seind nun etliche vnter jnen / welche sie heyssen Paygi / werden vnter jnen geachtet gleich wie man hie die warsager achtet / dieselbigen ziehen des jars eyn mal durchs landt in alle huetten / vnd geben fuer / Wie das eyn geyst sei bei jnen gewesen / welcher weit her von frembden oertern kommen were / hette jnen maacht geben / das alle die rasselen Tammaraka / welche sie woellen / sollen sprechen vnd macht bekommen wo sie es vmb bitten solle er gewehret sein Eyn yeder will dann / das in seine rasselen die gewalt komme / machen eyn groß fest / mit trincken / singen vnd weissagen / halten vil seltzamer Ceremonien. Darnach bestimmen die wahrsager eynen tag / in eyne huetten / welche sie ledig machen / muessen keyne weiber oder kinder darinne bleiben / dañ gebieten die wahrsager / das eyn jeder sein Tammaraka rot vermale / mit federn vnd dahinkomme / so woelle er jnen die gewalt vberlifferen das sie sprechen sollen. Darnach komen sie in die hütten / so setzen sich die warsager obenan / vñ haben jre Tammaraka bei sich in der erden stecken / Darbei stecken die andern jre auch / Eyn yeder gibt den Warsagern geschenck / welches sein flitschpfeile / feddern / dinger die sie an die ohren hencken / auff das ye seines Tammaraka nicht vergessen werde. Wann sie dañ alle bei eynander sein / so nimpt er dann eyn yedern Tammaraka sonderlich / vnd bereuchert es mit kraude / welchs sie Bittin nennen. Darnach nimpt er die Rassel hart vor den mundt / vnd rasselt mit / vnd sagt zû jm: Nee Kora / nun rede / vnd laß dich hoeren / bistu darinne. Dann redet er kleynlich / vnd gerad eyn wort das man nicht wol mercken kan. Ob es die rassel thu / oder ob er es thue / Vnd das ander volck meynet / die rassel thu es. Aber der warsager thuts selbs / so thut er mit allen rasseln / eyner nach der andern. Eyn yeder meynet dann / das seine rassel grosse maacht bei sich hab. Dann gebieten jnen die warsager / das sie zû kriege ziehen / feinde fangen / dann die geyster so in dem Tammaraka seien / gelueste schlauen fleysch zuessen / demnach ziehen sie zû kriege.
Wenn nun der warsager Paygi auß allen rasseln goetter gemacht hat / so nimpt dañ eyn yeder sein rasseln hin / heysset sie lieber sohn / machet jr eyn eygen huettlin / da es inne stehet / setzt jme essen vor / begert von jme alles was jme von noeten ist / gleich wie wir den warhafftigen Gott bitten / das sein nu jre goetter. Mit dem warhafftigen Gott der hymel vnd erden geschaffen hat / haben sie keyne bekuemmernus mit / haltens fuer eyn alt herkommens / das hymel vnd erden gewesen sei. Wissen sonst nichts sonderlich von anfang der welt.
Dann sie sagen / Es sei eyn mal eyn groß wasser gewesen / hab alle jre vorvaetter verseuffet / vnd etliche seien inn eynem nachen dauon kommen / etliche auff hohen beumen. Welchs ich achte / es muesse die suendtflût gewesen sein.
Wie ich nu das erste mal vnter sie kam / vnd sie mir daruon sagten / meynte ich es were ettwan eyn Teuffels gespenste / Dann sie sagten mir offtmals wie die dinger sprechen Wie ich nun in die huetten kam / da die Weissager inne waren / welche die dinger solten sprechen machen / musten sie sich alle nider setzen. Aber wie ich den betrûg sahe / gieng ich zur huetten hinnaus / gedachte / Wie eyn armes verblentes volck ist das.
Wenn nun der warsager Paygi auß allen rasseln goetter gemacht hat / so nimpt dañ eyn yeder sein rasseln hin / heysset sie lieber sohn / machet jr eyn eygen huettlin / da es inne stehet / setzt jme essen vor / begert von jme alles was jme von noeten ist / gleich wie wir den warhafftigen Gott bitten / das sein nu jre goetter. Mit dem warhafftigen Gott der hymel vnd erden geschaffen hat / haben sie keyne bekuemmernus mit / haltens fuer eyn alt herkommens / das hymel vnd erden gewesen sei. Wissen sonst nichts sonderlich von anfang der welt.
Dann sie sagen / Es sei eyn mal eyn groß wasser gewesen / hab alle jre vorvaetter verseuffet / vnd etliche seien inn eynem nachen dauon kommen / etliche auff hohen beumen. Welchs ich achte / es muesse die suendtflût gewesen sein.
Wie ich nu das erste mal vnter sie kam / vnd sie mir daruon sagten / meynte ich es were ettwan eyn Teuffels gespenste / Dann sie sagten mir offtmals wie die dinger sprechen Wie ich nun in die huetten kam / da die Weissager inne waren / welche die dinger solten sprechen machen / musten sie sich alle nider setzen. Aber wie ich den betrûg sahe / gieng ich zur huetten hinnaus / gedachte / Wie eyn armes verblentes volck ist das.
Wie sie auß den weibern weisagerin machen.
Cap. xxiiij.
SJe gehen erstmals in eyne huetten / vnd all die weiber der huetten / nemen sie die eyne vor / die ander nach / vnd bereucheren sie / darnach muß das weib kreischen vnd springen / vnnd vmblauffen biß so lange sie muede werden / das sie auff die erden fallen / gleich als ob sie todt weren / darnach sagt der weissager / sihe itzt ist sie todt / balt wil sich sie widerumb lebendig machen / wañ sie dañ widerumb zû sich selbs kompt / sagt sie sein nun spudig / zukuenfftige dinge zusagen. Wann sie dañ zû kriege ziehen / so muessen jnen die weiber vber den krieg warsagen.
Es fieng eyn mal meines herren fraw (dem ich geschenckt wurd zu toedten) eyne nacht an zuweissagen / sagte zû jrem Manne / jr wer eyn geyst auß fremden landen kommen / der begerte von jr zuwissen / wie bald ich solte getoedtet werden / vnd fragte nach dem holtz / darmit man mich solte todtschlagen / wo das were. Er antwortet jr / Es were nicht weit / alle ding were fertig / nur alleyn / er liesse sich beduncken / ich were keyn Portugaleser / sondern eyn Frantzose.
Wie das weib jre weissag volnbracht hatte / Fragte ich sie / Warumb sie mir so nach dem leben stuende / dieweil ich keyn feindt were / ob sie nicht foerchtet / das jr mein Gott eyn plage zû schicket. Sie sagte / Jch solte mich nicht daran keren / dann es weren frembde geyster / wolten bescheyd vmb mich wissen / Solcher Ceremonien haben sie vil.
Es fieng eyn mal meines herren fraw (dem ich geschenckt wurd zu toedten) eyne nacht an zuweissagen / sagte zû jrem Manne / jr wer eyn geyst auß fremden landen kommen / der begerte von jr zuwissen / wie bald ich solte getoedtet werden / vnd fragte nach dem holtz / darmit man mich solte todtschlagen / wo das were. Er antwortet jr / Es were nicht weit / alle ding were fertig / nur alleyn / er liesse sich beduncken / ich were keyn Portugaleser / sondern eyn Frantzose.
Wie das weib jre weissag volnbracht hatte / Fragte ich sie / Warumb sie mir so nach dem leben stuende / dieweil ich keyn feindt were / ob sie nicht foerchtet / das jr mein Gott eyn plage zû schicket. Sie sagte / Jch solte mich nicht daran keren / dann es weren frembde geyster / wolten bescheyd vmb mich wissen / Solcher Ceremonien haben sie vil.
Worinnen sie auff dem wasser faren.
Caput XXV.
ES ist eyn art beume im lande / welche heyssen Yga Ywera / des baums schalen loesen sie gantz ab / von oben an biß vnden auß / machen besunderlich gestell vmb den baum her / dieselbige gantz abzubringen.
Darnach nemen sie die schale / vnd tragen sie auß dem berge / bei das Meer / hitzen sie mit fewer / beugen sie hinden vnd forne hoch auff / binden mitten zwerst hoeltzer darueber / das sie sich nicht weiten / machen nachen darauß / darinnen jrer 30 zu kriege konnen fahren / die schale ist eynes daumen dick wol 4. fuesse in die weite 40. fuesse lang / etliche lengere etliche kürtzer / dieselbigen ruddern sie schwinde / faren darmit so weit sie woellen / wenn das meer vngestuem ist / zihen sie die nachen auffs land / bis es wider gût wetter wird / sie geben sich vber zwo meil weges nicht ins meer / aber langes dem lande her / faren sie weit.
Darnach nemen sie die schale / vnd tragen sie auß dem berge / bei das Meer / hitzen sie mit fewer / beugen sie hinden vnd forne hoch auff / binden mitten zwerst hoeltzer darueber / das sie sich nicht weiten / machen nachen darauß / darinnen jrer 30 zu kriege konnen fahren / die schale ist eynes daumen dick wol 4. fuesse in die weite 40. fuesse lang / etliche lengere etliche kürtzer / dieselbigen ruddern sie schwinde / faren darmit so weit sie woellen / wenn das meer vngestuem ist / zihen sie die nachen auffs land / bis es wider gût wetter wird / sie geben sich vber zwo meil weges nicht ins meer / aber langes dem lande her / faren sie weit.
warumb eyn feind den andern esse.
Caput XXVI.
SJe thun es von keynem hunger / sondern von grossem haß vnd neid / vnd weñ sie im kriege gegen eynander scharmuetzeln / rûffet eyner dem andern auß grossem haß zû / Dete Jmmeraya / Schermiuramme / beiwoe / dich komme alle vnglueck an mein esse kost / De kange Juca eypota kurine / ich wil dir noch heutiges tages deinen kopff zerschlagen / Sche Jnnam me pepicke Reseagu / Meiner freunde todt an dir zurechen bin ich hie / Yande soo / schemocken Sera / Quora Ossorime Rire / &c. Dein fleysch sol heutiges tages ehe die Sonne vnter gehet / mein gebrates sein. Solches alles thun sie auß grosser feindtschafft.
wie sie jre anschlege machen wan sie woellen in jrer feinde landt zû krieg ziehen.
Cap. 25.
Cap. 25.
WAnn sie woellen in jrer feind land zû kriege ziehen / so versamlen sich jre Obersten/ berathschlagen sich wie sie es machen woellen/ das entbieten sie den inn alle huetten hin vnd wider / das sie sich ruesten / Vnd sie nennen eyn art fruechte der beume / wann die reiff werden so woellen sie außziehen / dann sie haben keynen vnderscheyd der jar vnd tag. Auch bestimmen sie eyn zeit außzuziehen / wañ eyn art fische leychen / welche Pratti heyssen auff jre spraach / vnd die leych zeit nennen sie Pirakaen. Vff solche zeit ruesten sie sich mit nachen vnnd pfeilen / vnd hart wurtzeln meel / welchs sie heyssen V Y than zû victalia. Darnach beratschlagen sie sich mit den Pagy / den weissagern / Ob sie auch sollen victoriam haben. Die sagen dann wol ja. Doch befelhen sie jnen / das sie achtung auff die treume haben / die jn von den feinden treumen. Wañ der meyste hauff treumet / sie sehen jrer feinde fleysch braten / das bedeutet victoriam. Aber wañ sie sehen jr eygen fleysch braten / das bedeute nichts gûts / das sie dann daheym bleiben. Wañ jnen die treume nun wol behagen / ruesten sie zû / machen in allen huetten grosse getrencke / trincken vnd tantzen mit den abgoettern Tammaraka / eyn yeder bitten seinen / das er jm helff eynen feind fangen. Darnach fahren sie hin / Wann sie dann hart bei jrer feind landt kommen / so befelhen jre obersten die nacht zuuor / wañ sie des andern tages jrer feind landtschafft woellen anfallen / das sie die trewme behalten / welche jnen die nacht treumen.
Jch war eynen zug mit jnen / wie wir nun hart bei jrer feinde land waren / den abent zuuorne / wie jre meynung war / die andere nacht / jrer feinde land / anzufallen / gieng der ôberster durch das laeger her / sagte das sie die treume wol behielten / die jnen die nacht treumen würden / gebot weiter / das die jungen gesellen solten / wann der tag anbreche / Wild schissen vnd fiche fange / das geschahe / der ôberste ließ es gar machen / darnach gebot er den andern ôbersten / die kamen vor seine huetten / setzten sich alls auff die erden / in eynem runden kreyß / ließ jnen zuessen geben / wie sie gessenhatten / verzeleten sie die treume / so viel das sie jnen wol behagten / darnach tantzten sie mit den Tammaraka von freuden / jrer feinde huetten besichtigen sie in der nacht / fallen an in der morgenstunde / wañ der tag an bricht / weñ sie eynen fangen / der hart vewunt ist / den toedten sie als bald vnd fuehren das fleysch gebraten mit heym / welche aber noch gesund sind / fuehren sie lebendig mit heym / Darnach in jren huetten toedten sie sie / Sie fallen an mit eynem grossen geschrey / tretten hart wider die erden / blasen in bosaunen / von kuerbssen gemacht / Haben alle schnuer vmb sich gebunden / die feinde damit zubinden / verrmalen sich mit roten feddern / auff das sie sich vor den andern kennen / schiessen schwinde / schiessen auch feurige pfeile auff jrer feind huetten / die damit anzustecken / Vnd wañ jrer eyner verwund wirt / haben sie jr eygen kreuter damit sie sich heylen.
Was jr kriegsruestung ist.
Ca. 28.
SJe haben flitschbogen / vnnd die spitzen der pfeile sind von knochen / die sie scharpff wetzen / vnnd darauff binden / machen sie auch von fisch zenen / welche man heysset Tiberaun / werden im Meer gefangen. Auch nemen sie baumwol / vermengen sie mit wachs / bindens oben an die pfeile / stecken fewr darein / das sein jre fewr pfeile. Sie machen auch schilf von baumschalen / vnd andern wilden thiers heuten / sie vergraben auch spitze doerner / gleich wie hie die fûßangel.
Habe auch von jnen gehoert aber nicht gesehen / das / wenn sie es thun wollen / sie jre feinde auß den festungen konnen vertreiben / mit pfeffer / welcher da wechst / der gestalt. Sie woelten grosse fewr machen / wann der windt wehete / vnnd werffenn dann des pfeffers eynen hauffenn darein / wann der dampff zû jnen in die huetten schluege / muesten sie jnen entweichen / vnd ich glaubs wol / Dañ ich war eyn mal mit den Portugalesern / in eyner prouintz des landes Brannenbucke genañt, wie hiebeuor gemelt. Da blieben wir mit eynem schiff auff dem trucknen in eynem refier ligen / dañ die flût war vns entgangen / vnd es kamen vil wilder / meynten vns zunemen / aber kontens nicht. Da wurffen sie vil truckener streuch zwischen das schiff vnd dz vfer / vermeynten vns auch mit pfeffers dampffe zuuerjagen / Aber sie konten das holtz nicht anzuenden.
Habe auch von jnen gehoert aber nicht gesehen / das / wenn sie es thun wollen / sie jre feinde auß den festungen konnen vertreiben / mit pfeffer / welcher da wechst / der gestalt. Sie woelten grosse fewr machen / wann der windt wehete / vnnd werffenn dann des pfeffers eynen hauffenn darein / wann der dampff zû jnen in die huetten schluege / muesten sie jnen entweichen / vnd ich glaubs wol / Dañ ich war eyn mal mit den Portugalesern / in eyner prouintz des landes Brannenbucke genañt, wie hiebeuor gemelt. Da blieben wir mit eynem schiff auff dem trucknen in eynem refier ligen / dañ die flût war vns entgangen / vnd es kamen vil wilder / meynten vns zunemen / aber kontens nicht. Da wurffen sie vil truckener streuch zwischen das schiff vnd dz vfer / vermeynten vns auch mit pfeffers dampffe zuuerjagen / Aber sie konten das holtz nicht anzuenden.
Mit was ceremonien sie jre feinde toedten vnd essen.
Womit sie sie todtschlagen / vnd wie sie mit jnen vmbgehen.
Cap. xxix.
Cap. xxix.
WAnn sie jre feinde erstmals heymbringen / so schlagen sie die weiber vñ jungen. Darnach vermalen sie jnen mit grawen feddern / scheren jme die augbrawen vber den augen ab / Dantzen vmb jn her / binden jnen wol das er jnen nit entlaufft / geben jme eyn weib das jnen verwaret / vnnd auch mit jme zuthun hat / Vnd wann die schwanger wirdt / das kindt ziehen sie auff biß es groß wirt / Darnach wañ es jnen in den sinn kompt / schlagen sie es todt vnd essens.


Geben jm wol essen / halten jnen so eyn zeitlang / ruesten zû / machen der gefeß vil / da sie die gedrencke in thun / backen sonderliche gefeß / darin thun sie die reydtschafft darmit sie jnen vermalen / machen Fedderqueste / welche sie an das holtz binden / darmit sie jnen todt schlagen / Machen eyn lange schnur Massurana genant / da binden sie jnen inn wañ er sterben soll.


Wañ alle reydtschafft bei eynander haben / so bestimmen sie eyn zeit wann er sterben soll / Laden die Wilden von andern doerfern / das sie auff die zeit dahin kommen. Dann machen sie alle gefeß vol getrencke / vnd eynen tag oder zwen zuu den [?] / ehe dann die weiber die getrencke machen / fuehren sie den gefangen eyn mal oder zwey auff den platz / dantzen vmb jnen her.
Wann sie nun alle bei eynander sein / die von aussen kommen / so heysset die der Oberste der huetten wilkommen / spricht / So kompt / helffet ewern feind essen / Des tages zuuorne / ehe sie anheben zutrincken / binden sie dem gefangenen die schnur Mussurana vmb den hals. Desselbigen tages vermalen sie das holtz / Jwera Pemme genant / darmit sie jnen todt schlagen woellen / welches gestalt ist / wie diese Figur anzeygt. Jst lenger dann eyn klaffter / streichen ding daran das klebet. Dañ nemen sie eyer schalen die sein graw / vnd sein võ eynem vogel Mackukawa genãt / die stossen sie kleyn wie staub / vnnd streichen dann an das holtz. Dann sitzet eyn fraw vnd kritzelt in dem angeklebten eyer schalen staub. Dieweil sie malet / stehet es vol weiber vmb sie her / die singen. Wann das Jwera Pemme dann ist wie es sein soll / mit fedder questen vnd anderer reydschafft / hencken sie es dann in eyne ledige huetten vber die erden an eynen reydel / vñ singen dañ darumb her die gantze nacht.
Desselbigen gleichen vermalen sie dem gefangenen sein angesicht. Auch dieweil das weib an jme malet / dieweil singen die andern. Vnnd wann sie anheben zutrincken / so nemen sie den gefangnen bei sich der trincket mit jnen / vnd sie schwatzen mit jme.


Wann das drincken nun eyn ende hatt / des andern tages darnach ruhen sie / machen dem gefangnen eyn huetlin auff den platz / da er sterben sol / da ligt er die nacht inne / wol verwaret / Dann gegen morgen eyn gûte weil vor tage / gehen sie tantzen vnnd singen vmb das holtz her damit sie jn todt schlahen woellen biß das der tag anbricht / dann zihen sie den gefangenen auß dem huettlin / brechen das huetlin ab / machen raum / dañ binden sie jme die mussurana von dem hals ab vnd binden sie jme vmb den leib her / zihen sie zû beyden seiten steiff / Er stehet mitten darinn gebunden / jrer vil halten die Schnur auff beyden enden / Lassen jnen so eyn weil stehen / legen steynlin bei jnen / darmit er nach den weibern werffe / so vmb jnen her lauffen vnd drawen jm zuessen. Dieselbigen sein nun gemalet vnd darzû geordiniret / wenn er zerschnitten würdt / mit den ersten vier stuecken vmb die huetten herzulauffen / Daran haben die andern kurtzweil.


Wann das nun geschehen ist / machen sie eyn fewer / vngeferlich zweyer schritt weit von dem Schlauen / Das fewer muß er sehen / Darnach kompt eyn fraw mit dem holtz Jwera Pemme / gelauffen / keret die Fedderquesten inn die hohe / kreisschet von freuden / lauffet vor dem gefangenen vber / das er es sehen soll.
Wann das geschehen ist / so nimpt eyn Mans person das holtz / gehet mit vor den gefangenen stehen / helt es vor jnen / das er es ansihet / dieweil gehet der / welcher jnen todtschlagen wil / hin / selb 14 oder 15 vnd machen jre leib traw mit aeschen / dann kompt er mit seinen zucht gesellen vff den platz bei den gefangnen/ so vberliffert der ander so vor den gefangnen steht / diesem das holtz / so kompt dann der Kuenig der huetten vnd nimpt das holtz / vnd steckts dem der den gefangenen sol todtschlagen / eynmal zwischen den beynen her.


Welches nun eyn ehr vnter jnen ist / dañ nimpt der widerumb das holtz / der den todt schlagen sol / vnd sagt dann / Ja hie bin ich / ich wil dich toedten / dann die deinen haben meiner freunde auch vil getoedtet vnd gessen / antwortet er / wann ich todt bin / so habe ich noch vil freunde / die werden mich wol rechen / darmit schlecht er jnen / hinden auff den kopff / das jm das hirn daraus springt / als bald nemen jn die weiber / zihen jn auff das fewer / kratzen jm die haut alle ab / machen jn gantz weis / stopfen jm den hindersten mit eynem holtze zû / auff das im nichts entgehet.
Wann im dann die haut abgefeget ist / nimpt jn eyn mans person / schneidet jm die beyne vber den knihen ab / vnnd die arme an dem leibe / dann kommen die vier weiber vnd nemen die vier stuecke / vnd lauffen mit vmb die huetten her / machen eyn groß geschrey / von freuden / darnach schneidensie jm den ruecke mit dem hindersten von dem vordertheyl ab / dasselbige theylen sie dann vnter sich / aber das ingeweyd behalten die weiber / sieden / vnd in der brüe machen sie eynen brei / mingau genant / den drincken sie vnd die kinder / das ingeweyd essen sie / essen auch das fleysch vmb das haupt her / das hirn in dem heubt / die zungen / vnnd weß sie sunst daran geniessen koennen / essen die jungen.


Wann das alles geschehen ist / so gehet dann eyn yeder widervmb heym / vnd nemen jr theyl mit sich. Der jenige so diesen getoedtet hat / gibt sich noch eynen namen / Vnd der Koenig der huetten kratzet jnen mit eynem wilden thieres zane oben an die arme. Wann es recht geheylet ist / so sihet man die masen / das ist die ehre darfür. Dann muß er denselbigen tag still ligen in eynem netz / thun yhme eyn kleynes flitschboeglin / mit eynem pfeil / darmit er die zeit vertreibt / scheusset in wachs / Geschicht darumb das jme die arme nicht vngewiss werden von dem schrecken des todtschlagens. Dis als hab ich gesehen vñ bin dabei gewesen.
Sie koennen auch bei keyner gesatzten zal weiter zelen dann biß auff Fuenff / Wann sie weiter zelen woellen / weisen sie bei finger vnd zehen der fuesse. Wann sie woellen von grosser zal reden / weisen sie vff vier oder fuenff personen / so vil finger vnd zehen die haben.
Sie koennen auch bei keyner gesatzten zal weiter zelen dann biß auff Fuenff / Wann sie weiter zelen woellen / weisen sie bei finger vnd zehen der fuesse. Wann sie woellen von grosser zal reden / weisen sie vff vier oder fuenff personen / so vil finger vnd zehen die haben.
Bericht etlicher Thier im lande.
Caput xxx.
ES ht in dem land Rehboeck wie hie wild schwein / zweyerley art. Deren art eyne sein wie hie im land / Die andern kleyn wie junge Schweinlein / heyssen Teygasu Dattu / sein sehr vbel zufahen in den fallen / welche die wilden brauchen wild zufangen.
Es hat auch Meerkatzen da / dreierley art / Eyn art die heyssen Key / sein der die hieher ins landt kommen.
Dann ist noch eyn art die heyssen Ackakey / Springen gemeynlich mit grossen hauffen auff den beumen / machen eyn groß geschrey im holtz.
Vnd ist noch eyn art die heyssen Pricki / sein Rot / haben baerte wie zigen / sein so groß wie eyn mittelmessig hundt.
Auch hat es eyn art thierer heyssen Dattu / ist vngeferlich eyner spannen hoch / anderthalber spannen lang / ist gewapnet allenthalben vmb den leib her / nur alleyn am bauch hat es nichts Das wapen ist wie horn / schleusset auff eynander mit gelencken wie harnisch / hat eyn langes spitziges muendlein / eynen langen schwantz / geht gern vmb steyn klippen her / sein speis ist omeysen / hat fett fleysch / hab offt daruon gessen.
Es hat auch Meerkatzen da / dreierley art / Eyn art die heyssen Key / sein der die hieher ins landt kommen.
Dann ist noch eyn art die heyssen Ackakey / Springen gemeynlich mit grossen hauffen auff den beumen / machen eyn groß geschrey im holtz.
Vnd ist noch eyn art die heyssen Pricki / sein Rot / haben baerte wie zigen / sein so groß wie eyn mittelmessig hundt.
Auch hat es eyn art thierer heyssen Dattu / ist vngeferlich eyner spannen hoch / anderthalber spannen lang / ist gewapnet allenthalben vmb den leib her / nur alleyn am bauch hat es nichts Das wapen ist wie horn / schleusset auff eynander mit gelencken wie harnisch / hat eyn langes spitziges muendlein / eynen langen schwantz / geht gern vmb steyn klippen her / sein speis ist omeysen / hat fett fleysch / hab offt daruon gessen.
Die Figur Dattu.
ES hat auch eyn art Wildts / heysset Serwoy / ist so groß wie eyn katze / weis graw von haren auch schwartz graw. hat eynen schwantz wie eyn katz. Vnnd wann es geberet / hats eyn junges oder sechs / hat eynen schlitz an dem bauch ist wol eyner halben spannen lang / vnd inwendig des schlitzes hats noch eyne haut / Dann der bauch ist jme nit offen / vnd inwendig dem schlitz hats die duetten / vnd wo es hin gehet / tregt es die jungen inn dem schlitzt zwischen den zweyen heuten. Jch hab sie offtmals helffen fangen / vnd die jungen auß dem schlitz gelanget. Es hat auch vil Tieger chier im landt / welche die leut wuergen vnd grossen schaden thun. Hat auch eyn art Lewen / welche man heysset Leoparda / das ist gesagt / Grawe Lewen. Vnnd anderer seltzamer Thierer vil. Es ist eyn thier genant Catiuare / helt sich auff dem land vnd in dem wasser. Der schilff so bei den vfern der suessen wasser stehet / essen sie. Wann sie sich vor etwas foerchten / fliehen sie ins wasser vff den grunt / sein groesser dañ eyn schaf / haben eynen kopff nach der art wie eyn hase / doch groesser / vnd kurtz oren / haben eynen stumpffen schwantz / zimlich hohe beyne / Lauffen auch schwind auff dem lande / von eynem wasser zum andern / ist schwartz graw von haren / hat drei klotzen an yedem fûß schmacket wie schweinen fleysch. Auch hat es eyn art grosser Eydexen im wasser / auch auff dem lande / dieselbigen sein gût zuessen.
Von eyner art wurmlein wie kleyne floehe / welche die wilden heyssen Attun. Cap. 33.
ES hat wuermlein sein wie floehe / doch kleyner / heyssen Attun auff der Wilden sprach / Werden in den huetten von der leut vnreynigkeit. Die selbigen kriechen eynem in die Fuesse / vnd es jucket eynen nur inwendig wann sie hinein kriechen / die fressen sich ins fleysch hinein / das mann es sonderlich nicht fuelet. Wann mann es nicht gewar wirt vnd sie als bald heraus langt / hecket es eynen klumpen nisse / so rund wie eyn erbis. Wann mans dann gewar wirt vnd herauß langt / bleibt eyn loechlin im fleysch so groß wie eyn erbis. Ich hab gesehen / wie ich erstmals mit den Hispaniern da in die landschafft kam / das sie etlichen von vnsern gesellen die fuesse gar verderbten / dann sie keyn acht daruff hatten.
Von eyner art fledermeusen des landes wie sie die leut des nachts im schlaff in die zehen der fuesse vnd in die stirn beissen.
Cap. xxxiiij.
Cap. xxxiiij.
HAt auch eyn art fledermeuß / sein groesser dann die so hie in Deutsch land sein / Die fliegen des nachts in die huetten vmb die netz her / darinne die leut schlaffen. Vnd wann sie vernemen / das eyner schlaffet vnd sie machen laßt / fliegen sie bei die fuesse / vnd beissen eynem mundt vol / oder beissen sie in die stirne / vnd fliegen dann widerumb hinweg. Do ich vnder den Wilden war / bissen sie mir offtmals von den zehen der fuesse / Wann ich auffwachete / sahe ich die zehen blûtig. Aber sie beissen die wilden gemeynlich in die stirn.
Von Binen oder Jmen des lands.
Caput XXXV.
DReierley art Bienen sind in dem land / Die ersten sein nach der art schier wie die hie zu land. Die anderen / sein schwartz / vnd so groß wie fliegen. Die dritte / sein kleyn wie muecken / dise binen alle haben jren honig in holen beumen / vñ ich hab offtmals mit den Wilden honig auß gehawen / von alle den dreien arten / das wir gemeynlich bessern honig bei den kleynesten funden / dann bei den andern / sie stechen auch nit so hart wie die bienen hie zû lande / dañ ich offtmals gesehen hab / die wilden honig langen das die bienen auff sie flogen / vnd sie genugsam abzustreichen hatten von dem nacketem leibe / auch hab ich selbs den honig nacket gelanget / aber ich muste das erstemal / von grossem wehe zû eynem wasser lauffen / vnd sie darinne abwaschen / solte ich jrer loß werden von dem leibe.
Von vogeln des landes.
Cap. 36
ES seind auch vil seltzamer vôggel daselbst / eyn art genant / VWara Pirange / die haben jre fuedderungen bei dem meer / nisten auff den klippen / welche leigen hart bei dem lande / ist bei nahe so groß wie eyn huen / hat eyn lange schnippen / beyne wie eyn reyger / doch nicht so lang / hat die natur / die ersten feddern / so den jungen außspriessen sein weis graw Darnach wen sie flueck werden / sein sie schwartz graw / darmit fliegen sie dann bekant eyn jar / dañ verwandeln sich dieselbigen feddern vnd der gantze Vogel / wird so rod / als eynige rote farbe sein mag / so bleibt er dann / seine feddern sein groß geacht von den Wilden.
Bericht etlicher beume des landes.
Caput xxxvij.
ES sein da beume welche die wilden Jnni pappceywa nennen / auff denselbigen baumen wechst eyn frucht eynem apffel nicht sehr vngleich / die frucht kawen die wilden / vnnd drucken den safft in eyn gefeß / darmit vermalen sie sich / wenn sie es erstmals auff die haut streichen ist es wie wasser / darnach vber eyn weile wird jnen die haut so schwartz wie dinten das weret bis in den neunten tag / dan so vergehet es / vnd nit ehe der zeit / wie vil sie sich waschen jm wasser.
Wie die Baumwol wechset vnd der Prasilianische pfeffer
/ auch etliche andere wurtzeln mehr /
welche die wilden pflantzen zû essen.
Cap. 38.
Cap. 38.
DJe baumwol wechset auff beumelein / vngeferlich eyner klofftern hoch / hat vil este / wen sie blueet / gewinnet sie knoepfe / wenn sie wil reiff werden / thut sie sich auff / vnd die woll stehet so in den knoepffen vmb schwartze kernlein her / welches die saat ist / dauon man sie pflantzt / der knoppen sein die streuchlein vol. Der pfeffer des landes / ist zweyerley art / der eyne geel der ander rod / wechset doch auff eyne weise / gruene ist er so groß wie die hagenputten so auff den doernen wachsen / ist eyn kleynes beumlein / vngeferlich eyner halben klofftern hoch / vnd hat kleyne bletlin / hengt vol des pfeffers / ist scharpff in dem munde / pfluecken jn ab wañ er zeitig ist / trucknen jnen in der sonnen. Vnd ist noch eyn art kleynes pfeffers / diesem obgenanten nicht sehr vngleich / welchen sie auch auff die art truckenen. Es sein auch wurtzelen die heyssen Jettiki / sein von gûtem geschmack. Wan sie die pflantzen / schneiden sie die inn kleyne stuecklein / stecken die stueck in die erden / das empfengt sich dann vnd breytet sich vber die erden her / wie hoppen bremen / wirt voll der wurtzelen.
Beschluss rede.
Dem leser wuenschet Hans Staden Gottes gnad vnd fried.
Vnstiger Leser / Diese meine Schiffart vnd reyse / hab ich auß vrsach der kuertze nach / beschrieben / alleyn den anfang zuerzelen / wie ich in der tyrannischen voelcker gewalt kommen bin. Darmit anzuzeygen / wie gewaltiglich one alles hoffen / mich der Nothelffer vnser Herr vnd Gott erloeset hat aus jrer gewalt. Das auch eyn yeder hoere / das der Allmechtige Gott yetzt noch eben so wol seine Christgleubigen vnder dem gotlosen Heydnischem volck wunderbarlich beschuetzet vnd geleytet / als er von anbegin ye gethon hat / Das auch eyn yeder mit mir Gott darfuer danckbar sei / vnd sich in der zeit der noht auff jnen verlasse. Dann er selber spricht: Rûffe mich an inn zeit der noht / so wil ich dich erretten / vnd du solt mich preisen / &c. Nun moecht mancher sagen / Ja solte ich das alles drucken lassen was ich mein tag versucht vnd gesehen hab / muest ich eyn groß bûch machen / Es ist war / der gestalt nach / wueste ich auch noch vil mehr zubeschreiben / Aber es hat die gestalt nicht / Jch hab die meynung / was mich darzû bewegt hat diss buechlein zubeschreiben / gnugsam hin vnd wider angezeygt / Wiewol wir alle schuldig sein Gott zuloben vnd dancken / das er vns behuetet hat / von der ersten geburt stunden biß auff die gegenwertige stund vnsers lebens. Weitter / So kan ich das wol erachten / das der innhalt dieses buechlins etlichen wirt fremdd beduncken. Wer kan da zû. Nichts desto weniger / so bin ich der erste nicht / vnd werde der letste auch nicht bleiben / dem solche schiffarten / land vnd voelcker wol bekant sein / Die selbigen es auch allere ding nit mit lachen / sein inne worden / vnd noch innen werden. Aber das dem / den man vom leben zum tod bringen will / solte zu mûte sein / als denen die weit daruon stehn vnd zûsehen / oder die daruon hoeren sagen / das weyß sich eyn yeder wol zuberichten. Wann die auch alle solten den tyrannischen feinden in jre gewalt kommen / so inn America siegeln / wen wolte dann dahin verlangen. Aber das weyß ich warhafftig / das manch ehrlich Man in Castilien / Portugal / Franckreich / auch etliche zû Antdorff in Brabandt / so in America gewesen sein / mir des muessenn zeugnis geben / das deme so sei wie ich schreibe. Aber denen so solche dinge vnbewust sein / berûffe ich mich auff diese zeugen / Gott zuuor an. Die erste reyse so ich thet in America / war mit eynem Portugalesischen Schiffe / der Hauptman hieß Pintyado / waren vnser drei Deutschen im schiff / Eyner war von Bremen / hieß Heinrich Brant / Der ander hieß Hans von Bruchhausen / Vnd Ich. Die ander reyse thet ich von Ciuilien auß Hispanien nach Rio de Platta / eyn prouintz in Amerika gelegen so genant / Der Oberste zû den schiffen hieß Don Diego de Senabrie / War keyn Deutscher auff der reyse mit. Aber nach langer muehe / angst vnd gefahr zû wasser vnd land / welches wehrete zwey jar / alles in der eynen reyse wie gemelt. Zum letzten litten wir Schiffbruch / bei eyner inseln / genant S Vincente / leigt hart an dem Fûßfesten lande Prasilien / Vnnd Portugaleser bewonen sie. Daselbst fand ich eynen Landtsman / Eobani Hessi seligen sohne eynen / der mich da wol empfing / Noch hatten Kauffberin von Antdorff / welche mann die Schetz heyßt / eynen Factor da / der hieß Peter Roesel / die beyde muessen mit des zeugnus geben / wie ich da bin ankommen / auch wie ich letzlich von den Tyrannischen feinden bin gefangen worden. Weitter / die Schiffleut so mich den Wilden abkaufften / waren auß Normandi in Franckreich. Der hauptman des Schiffs war von Wattauilla / genant Wilhelm de Moner / Der Steurman hieß Francoy de Schantz / war von Harflor / der Dolmetsch war von Harflor / genant Perott. Die Ehrlichen leut (Gott lone es jnen in der ewigen seligkeyt) die haben mir geholffen / nechst Gott / inn Franckreich / Haben mir helffen eyn passport erlangen / Haben mich gekleydet / gaben mir zerung / die muessen mir des zeugnus sein / wo sie mich bekommen haben. Darnach schiffte ich von Dippaw auß Franckreich / kam gen Lunden inn Engellandt. Da erfuehren die kauffgesellen der Nidderlendischen bursche von dem schiffman / damit ich dahin kam / wie es vmb mein sach gelegen war / Luden mich zû gast / verehreten mich mit eynem zeerpfenning / Darnach siegelte ich in Deutsch landt. Zû Antdorff kam ich inn das hauß von Oka / zû eynem kauffherrn Jaspar Schetzen genant / dem selbigen steht der gemelte Factor Peter Roesel in sancto Vincente mit zû / wie gemelt / Dem bracht ich die zeittungen / wie die Frantzosen seines Factors schifflein in Rio de Jenero hetten angefallen / aber weren wider abgeschlagen. Der selbig kauffher schanckte mir zwen Keysers ducaten zur zerung / Gott woelle es im vergelten. So nun ettwan eyn jungger gesell were / der mit diesem schreiben vnd zeugen keynen genuegen hette / Darmig er nit im zweiffel lebe / so neme er Gott zu hilff / vnd fahe dise reyse an / Jch hab jm hierin kundtschafft genug gelassen / der spur volge er nach / Dem Gott hilfft / ist die wellt nicht zûgeschlossen. Dem Allmechtigen Gott / der alles in allem ist / sei lob / ehr vnd preiß von ewigkeyt zû ewigkeyt Amen.

Errata.
Jn B iij. facie prima / linea 15. steht gollicht / sol heyssen eyn vnschlicht liecht. Jtem / Es seind fünff formen / welche verkert sein vnd versehen durch das Formen reissen.
Zû Marpurg im Kleeblatt
bei Andres Kolben
vff Fastnacht. 1557.
Zû Marpurg im Kleeblatt
bei Andres Kolben
vff Fastnacht. 1557.
Nenhum comentário:
Postar um comentário