Die hier versammelten Schlaraffen entbieten allen Pilgern (Gästen) einen Uhu-hertzliches Willekumm. Um das Geschenen in der Sippung etwas verständlicher zu machen, wurde für Euch dieses Brevier zusammengestellt.
Die Schlaraffia ist kein Geheimbund und daher keine Loge. Jeder Ritter hat das Recht, in die Sippungen seines Reyches Profane einzuführen. Solche Gäste werden Pilger genannt.
Das erste Schlaraffenreych entstand 1859 in Prag. Obwohl es 1939 erloschen ist, wird es von den Schlaraffen heute noch als "Allmutter Praga" verehrt.
Es bestehen über 260 Schlaraffenreyche mit etwa 10.000 Mitgliedern weltweit. (Von 422 eychen und Colonien sind mittlerweile 157 erloschen). Sie tragen alle Reychsnummern in der Reihenfolge ihrer Gründung. Die Portas Alegremsis hat die Nummer 340. Sie ist ein Tochterreych der Paulista 275, Tochter der Juvavia 122, der Monachia 15, der Stuttgardia 11, der Colonia Agripina 8, Wratislavia 5, Lipsia 3, Berolina 2 und Praga 1
Auf der Grundlage der Freundschaft pflegen die Schlaraffen Kunst und Humor. (Manche sagen, Schlaraffia sei die Kunst, Freundschaft mit Humor zu ertragen.)
Der symbolisch-humorvolle Inbegriff aller schlaraffischen Tugend und Weisheit ist der Uhu.
Die Sprache in Allschlaraffia ist Deutsch.
Die schlaraffische Zeitrechnung beginnt mit dem Gründungsdatum der Praga. Demnach ist das profane Jahr 2009 bei den Schlaraffen anno Uhui 150. (Bis 1898 war die Zeitrechnung anders: Man zog von der profanen Jahreszahl einfach 300 Jahre ab. Das Jahr 1898 wurde dann schlaraffisch als "1598" geschrieben.)
Die regelmäßigen Zusammenkünfte der Schlaraffen heißen Sippungen. Sie finden im Winterhalbjahr meist wöchentlich statt.
Die Schlaraffen begrüßen sich mit "Lulu" und drücken ihre Freude nicht etwa mit "Bravo", sondern ebenfalls mit "Lulu" aus. (Woher dieser Brauch kommt ist unbekannt bzw. zumindest umstritten.)
Statt "Prosit" sagen Schlaraffen "Ehe" (mit Betonung der zweiten Silbe).
"Du" oder "Sie" sind verpönt. Stattdessen sagen die Schlaraffen zueinander "Ihr".
Beherrscher des Reychs sind (meist drei) für ein Jahr gewählte Oberschlaraffen, die auf dem Thron Platz nehmen. Jeweils einer von ihnen übt die Funktion aus und heißt Der Fungierende. Er spricht mit dem pluralis majestatis "Wir" und leitet die Verhandlungen parlamentarisch. Er gilt für die Dauer seiner Funktion als unfehlbar. Seinen Anweisungen ist unbedingter Gehorsam zu leisten!
Die Oberschlaraffen werden (v.l.n.r.) vom Kantzler (der als Schriftführer die Reychsgeschäfte erledigt) und dem Reychsmarschall (der die Geschehnisse zu protokollieren und die Protokolle zu verlesen hat) unterstützt.
Die Laufbahn der Schlaraffen beginnt mit der Aufnahme als Knappe, bei der eine fortlaufende Knappennummer vergeben wird. Es folgt nach einer Prüfung die Standeserhöhung zum Junker, der durch seinen profanen Vornamen erkannt wird. Der höchste Stand wird durch den Ritterschlag erklommen. Der zum Ritter geschlagene wählt aus drei Vorschlägen seinen Ritternamen, der fortan und immerdar gilt.
An der Junkertafel unterstehen die Knappen und Junker der strengen Regie des Junkermeisters, der mit Euer Gestrenge angeredet wird. Etwaige Verfehlungen einzelner seiner Anbefohlenen muss der Gestrenge durch eine vom Thron verhängte Pön berappen.
Die Sippungen beginnen mit einem ambtlichen Teil, dessen Ablauf in allen Reychen gleich durch das Regelwerk Spiegel und Ceremoniale geregelt ist. Der Ceremonienmeister ist für die Ordnung und Reihenfolge der Abläufe zuständig.
Nach einer Schmuspause folgt der nichtambtliche Teil der Sippung, in dem Vorträge und/oder Fechsungen (selbstgeschriebene Kunst- oder Humordarbietungen) gehalten werden.
Jeder, der vom Thron die Erlaubnis erhält, das Reych anzusprechen, beginnt seine Ausführungen unweigerlich mit den Worten "Schlaraffen hört". (Sonst wird ihm der Zuruf "Wir hören nix" entgegengeschleudert.)
Zusammenkünfte von Schlaraffen außerhalb der Sippungen heißen Krystalline. (Warum, kann einem keiner sagen.)
Prüfling ? (Bernhard) adaptiert vom Autor Rt. Ben Ares (53) zu finden bei http://www.tassanova.de/NHwi.pdf

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